„Wann startet ihr morgen?“ – fragte mich Christian am Freitag Abend
„…“
„7:30 Uhr?“
„Nein, 4:30 Uhr.“
„Ernsthaft? Mit wem denn?“
„Na, was glaubst du?!“
Und ja – die Idee kam natürlich von Gina. Überreden musste man Katja und mich dafür nicht. Wie besprochen wollten wir schon zum Frühstück zurück sein – der Plan: ein Lauf vor dem Arbeitstag von Christian.
Die größte Herausforderung war eigentlich, um 4:00 Uhr niemanden in der Wohnung zu wecken. Die beiden Damen fuhren schon um 3:30 Uhr in Wien los. Laufend starteten wir dann von Preiner Gscheid kurz vor 5:00 Uhr. Über uns ein klarer Sternenhimmel und am Horizont zeichnete sich langsam ein roter Schimmer ab – genau wie geplant.
Nach rund 65 Minuten erreichten wir das Karl-Ludwig-Haus. 6:00 Uhr. Wir waren früher dran als gedacht, also beschlossen wir, noch weiter hinaufzugehen – auf die Heukuppe. Während der Morgendämmerung dachten wir uns: Das ist eigentlich schöner als der Sonnenaufgang selbst. Die Stirnlampen aus, absolute Ruhe – und dieser Moment, in dem der Himmel von dunkelblau zu pastellrosa wechselt.
Oben angekommen: Nebelmeer unter uns, dann die ersten Sonnenstrahlen, die sich durch die Wolken kämpfen. Es war kein kitschig klarer Sonnenaufgang, sondern einer von der stillen, intensiven Sorte – und er hat trotzdem alles geboten.
Der Abstieg war angenehm, fast beschwingt. Und gegen 8:00 Uhr saßen wir schon im Waldschlössl, kochten Kaffee und schmiedeten neue Pläne.
Ein perfekter Start in den Tag – noch bevor der Rest der Welt richtig wach war.



