Jenseits des Schneebergs

In Erinnerung an Pascal Le Bail

Eines Tages bleiben nur noch die gemeinsamen Erlebnisse. Die Momente, die wir zusammen erlebt haben. Lieder, Düfte, Klänge. Die Erinnerungen.

27. Mai 2008

Mein Vater war 54 Jahre alt, als ihn beim Rasenmähen ein plötzlicher Herzinfarkt in wenigen Augenblicken aus dem Leben riss. Eine falsche Bewegung, eine unerwartete Krankheit. Und auf einmal ist alles anders.

20. Juli 2024 – Samstag

Anne, eine ganz liebe Laufkollegin aus Wien, schrieb mir: „Morgen Weichtalklamm, Schneeberg, Buchtelhütte und retour mit Pascal.” Ein kurzes Absprechen mit Christian – die Jungs fahren nach St. Corona und machen einen „Männertag“ – ich bekomme Auszeit.

Diese Tour stand schon lange auf meiner Bucket List. Aber ich habe sie immer wieder verschoben. Einerseits war ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, die Weichtalklamm allein zu begehen (selbst wenn Christian es so formulierte: „Ja klar kenn ich das – früher bin ich da runterGELAUFEN.“ 🤪)Andererseits braucht man für so eine Tour mindestens einen halben freien Tag. Heute hat alles gepasst.

21. Juli 2024 – Sonntag

Um halb neun stand ich schon beim Bus in Payerbach. Ich war fast die Letzte, die noch einsteigen durfte – der Bus war danach voll. Natürlich waren Anne und Pascal unter den Ersten. Kurz nach neun waren wir schon im Höllental beim Weichtalhaus.

Die Klamm war atemberaubend. Der steile Weg, die Felsen, die Leiter, das Klettern – in jedem Schritt lag eine Art Kraft, die einen nach oben zog. Es ist selten, dass man zu dritt auf eine Trailrunde oder Bergtour geht, bei der man sich nicht erklären muss, nicht aufeinander warten muss – alles läuft wie bei einem eingespielten Team. Einen vorsichtigeren, bedachteren Mann als Pascal habe ich in den Bergen noch nie erlebt. Er kannte und respektierte die Gegend wie nur sehr wenige.

Um 10:30 Uhr waren wir bei der Kienthalerhütte, und kurz vor zwölf standen wir gemeinsam am Gipfel des Klosterwappens – 2.076 Meter – der höchste Punkt des Schneebergs. Von dort machten wir uns bald weiter auf den Weg zur Schutzhütte Baumgartner – Anne und Pascal bekamen eine wohlverdiente Buchtel, für mich gab’s einen großen Hollersaft. Wenige Minuten später joggten wir weiter – durch den Lackabodengraben, über die Eng, den Mariensteig, und schließlich hinunter zum Waldschlössl.

Es gibt Touren, bei denen geht es um mehr als nur ums Laufen. Es sind Momente, die sich tief ins Gedächtnis einprägen. Dieser Tag war einer davon.

Route:

Weichtalhaus – Weichtalklamm – Kienthalerhütte – Klosterwappen – Schutzhütte Baumgartner – Lackabodengraben – Eng – Mariensteig – Waldschlössl

Distanz: ca. 21,7 km

Höhenmeter: +1.585 m / –1.558 m

Zeit: Traillauf, brutto 5 Stunden 45 Minuten mit zwei kurzen Pausen

Ende August 2024

Etwa einen Monat später kam die Nachricht:

“Hohe Wand. 54-Jähriger beim Klettern tödlich verunglückt.”

21. Juli 2024

Am Weg von der Kienthalerhütte zum Klosterwappen steht ein Kreuz. Punkt 11 Uhr waren wir dort. Wir blieben einen Moment stehen, genossen die Aussicht. Pascal konnte jeden Gipfel um uns herum mit Namen benennen. Er kannte die Berge. Ein seltsames Gefühl überkam mich, als wir die Inschrift am Kreuz lasen:

Bleib stehn und tue lesen,

was du bist bin auch ich gewesen,

was ich jetzt bin, wirst du einmal werden,

und auch bedeckt mit gleicher Erde …”

Es brauchte keine großen Worte. Nur die Schritte. Die Felsen. Die Julisonne. Die Stille. Die Augenblicke, die bleiben. Und die Dankbarkeit für die gemeinsamen Minuten.

Höhenmeter statt Blumen – ein Namenstag auf dem Trail

„Machst du uns den Guide für 30 km mit 1500 Höhenmetern und idealerweise drei Mal 500 Meter Anstieg?“ fragte Egon vor ein paar Wochen.

„Klar“, sagte ich. „Wir machen einfach ein, zwei Kaffeepausen – dann hast du deine drei Anstiege.“

“Lass uns die Runde engagiert machen, das Ziel wäre schon, unter 6 Stunden zu bleiben”, fügte Egon noch hinzu.

Challenge accepted.

So einfach war der Plan. Es war überraschend frisch, als ich um 7:15 Uhr vor dem Waldschlössl stand – aber das leichte Kribbeln in den Beinen verriet: heute wird ein besonderer Tag.

Um 8:30 Uhr standen wir bereits nach dem ersten Anstieg (700 HM) oben. Egon grinste zufrieden. Ich gönnte mir 5 Minuten Rast, laut Trainingsplan fast Pflicht. Der Apfelsaft mit heißem Wasser schmeckte an diesem Morgen fast wie ein Festtagsgetränk – danke, Naturfreundehaus Knofeleben!

Seit ich in Österreich lebe, vergesse ich manchmal, dass wir in Ungarn Namenstage feiern. Aber wie könnte man diesen Tag schöner verbringen als mit einem Trailspezialisten, Lauffreund und Motivator wie Egon?

Er war es, der mich – damals noch vor unserem Umzug nach Reichenau – in den Traillauf eingeführt hat, nachdem ich über ihn zum Ultralaufen gefunden hatte. Heute hat er mir wieder etwas Neues gezeigt – wir werden sehen, wie ich mich dabei entwickle: den richtigen Umgang mit Trailstöcken (danke, Anne!) und wie man effizient bergab läuft.

Single-Trails? Ich komme!

Unsere Runde:

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Knofeleben – Krummbachstein – Emmysteig – Waxriegel – Baumgartner – Bodenwiese – Waldburgangerhütte – Waldschlössl.

Am Ende standen 29,7 km und 1770 Höhenmeter auf der Uhr in 5:45 inklusive Pausen – mit (mehr oder weniger) drei schönen, knackigen Anstiegen.

Ein Namenstag-Vormittag mit Aussicht, Apfelsaft, Traillauf, zwei Gipfelkreuzen, vielen Scherzen, neuen Erfahrungen und einem (oder eher zwei) breiten Lächeln. Und mit dem Gefühl, genau dort zu sein, wo man hingehört.

Herbstzauber am Schneeberg – wenn aus Alltag ein Abenteuer wird

Seit wir zwei Kinder haben, kaufen wir jedes Jahr die NÖ-Card (mehr dazu hier: Schneeberg mit Kindern). Und wenn wir schon investiert haben, versuchen wir auch, die Wochentage mit kleinen Abenteuern zu füllen. So habe ich an einem Dienstagmorgen Ende Oktober schnell den Wetterbericht gecheckt: ✅. Dann geschaut, ob es noch freie Plätze für die Salamander-Bahn gibt: ✅. Und schon stand der Plan für den Tag.

Diesmal ging es also mit der Zahnradbahn auf den Schneeberg. Um zwölf holte ich Leno vom Kindergarten ab, ein kurzes Nickerchen im Auto, und 50 Minuten später saßen wir schon im Zug und picknickten. Nach einem kurzen Spielplatz-Stopp an der Endstation der Bahn planten wir eine kürzere Wanderung – nicht zum Klosterwappen (mit 2076 m der höchste Punkt Niederösterreichs), sondern zum Waxriegel. Ich hatte das Gefühl, dass das genau die richtige Strecke für einen Nachmittag mit zwei kleinen Kindern ist – überschaubar, aber trotzdem mit echtem Bergerlebnis.

Der Waxriegel (1888 m) ist für mich ein ideales Ziel mit Kindern: eine wunderbare Rundumsicht und oben kein wirklich steiles oder exponiertes Gelände. Die Kinder konnten laufen, spielen, und ich habe die goldenen Herbstfarben genossen. Von dort ging es weiter zur Damböckhaus-Hütte – Leno lief schon voraus. Der Weg ist sanft genug, dass er dort sicher joggen konnte. Wir waren genau am letzten Öffnungstag der Hütte dort – und haben sogar noch gemeinsam ein glutenfreies Linsengericht gegessen.

Am Rückweg hielten wir noch bei der Sisi-Kapelle – dort schauten wir uns gemeinsam den Sonnenuntergang an. Es liegt ein besonderer Zauber in diesen Abenden, wenn die Sonne schon vor dem Abendessen untergeht und wir noch gemeinsam die letzten Strahlen genießen können. Während die Stille der Berge nur ab und zu – oder eigentlich ständig 😉 – von unseren zwei Kindern durchbrochen wurde.

Route: Bergstation Schneebergbahn – Waxriegel – Damböckhaus – zurück zur Salamanderbahn

Strecke: 3,5 km

Höhenmeter: 140 m

Zeit: Für die Runde selbst brauchten wir etwa eine Stunde, mit Pausen insgesamt ca. 2,5 Stunden

📷 Die Stimmung haben wir auch auf Instagram festgehalten: Schau dir das Video an!

Manchmal braucht es nur eine spontane Idee und ein bisschen Entschlossenheit – und ein Dienstagnachmittag wird zu einem unvergesslichen Abenteuer.

Schneeberg mit der Salamanderbahn und was wir daraus gelernt haben

Beim stürmischen Wind empfehlen wir diesen Ausflug nur dann, wenn:

  • eure Niederösterreich-Card bald abläuft und ihr die letzte Chance nutzen wollt (so war es bei uns – denn die Zahnradbahn ist ab dem 19. November bis zum Frühjahr geschlossen),
  • ihr gerade zu diesem Zeitpunkt in der Gegend seid und es keine andere Möglichkeit gibt (so haben es unsere Gäste ausprobiert),
  • oder ihr diese Herausforderung bewusst angehen wollt (wie meine Freundin Évi) – dann aber möglichst ohne Kinder (obwohl: ohne Kinder ist es ja keine echte Herausforderung 😉).

Vorweg sei gesagt, dass die Raxseilbahn jährlich etwa zweimal wetterbedingt geschlossen wird. Wir haben uns für einen dieser Tage entschieden – ausgerechnet!

Vom Waldschlössl nach Puchberg kann man entweder mit dem Zug fahren – man muss allerdings in Wiener Neustadt umsteigen, deshalb dauert die Fahrt etwas länger. Mit dem Auto ist man in etwa 40 Minuten dort. Die Strecke führt durch kleine, hübsche Dörfer und ist sehr angenehm. Ausnahmsweise haben wir (Zita, L1 und L2) uns heute fürs Auto entschieden.

Von Puchberg (und von uns aus) kann man übrigens auch zu Fuß auf den Schneeberg gehen – die Kinder und andere Familienmitglieder können dann einfach oben dazustoßen.

Zu den Preisen:
Man kann entweder ein Ticket für die Zahnradbahn kaufen (heuer regulär €43,50 für Hin- und Rückfahrt,  €32,50 für die einfache Fahrt, Stand 2025). Für Kinder unter sechs Jahren ist das Ticket kostenlos – offiziell darf man aber nur ein Kind pro erwachsener Person mitnehmen.
Es gibt auch ein Kombiticket für Rax und Schneeberg, das zwei Jahre gültig ist (€ 64 für Erwachsene Stand 2025).
Oder man kauft einfach eine Niederösterreich-Card. Sie ist ab dem 1. April bis Ende März gültig.

Aber zurück zum Ausflug:
Die Zahnradbahn bringt die Fahrgäste in etwa 40 Minuten auf 1.800 Meter Höhe. Von der Bergstation aus kann man mit kleinen Kindern – sofern es nicht stürmt – auf den 1.888 Meter hohen Waxriegel gehen und anschließend im Damböckhaus zu Mittag essen.

Vom Damböckhaus führen zwei Wege auf den 2.076 Meter hohen Gipfel:
Nimmt man den Weg von links, gelangt man über einen steileren und schwieriger begehbaren Pfad hinauf. In Richtung Fischerhütte führt ein längerer, dafür angenehmerer Anstieg. (Einige Bilder davon habe ich schon bei unserem letzten Schneebergausflug hochgeladen.)

Bei diesem „angenehmen Wind“ schafften wir es immerhin bis zum Damböckhaus. Die Kinder hatten sich nach etwa 15 Minuten an die Bedingungen gewöhnt und ließen sich vom Sturm nicht mehr stören.
Vor allem bei der Bergstation gab es wirklich heftige Windböen – danach war der Wind, sagen wir, nur noch unangenehm.
Ein Vorteil, wenn man zwei Kinder im passenden Alter und Gewicht hat: eins vorne, eins hinten – und man wird nicht weggeweht. 😉

Fazit:
Unbedingt vorher die Wettervorhersage genau prüfen! Die Aussicht ist selbst bei stürmischem Wind großartig.
Als wir wieder unten ankamen, war der Gipfel übrigens schon völlig vernebelt – und es begann zu schneien.

🏔 Eine nicht ganz alltägliche Schneeberg-Wanderung mit einem drei Monate alten Baby

Wie plant man einen Wandertag mit Babytrage und möglichst wenig Gepäck?

Ganz einfach: Zuerst schreibt man eine Liste mit den wichtigsten Dingen. Dann geht man los – und lässt die Liste zu Hause. Ab diesem Moment braucht man eigentlich nur noch eins: Improvisation. (Was manchmal sehr konkrete Formen annimmt – zum Beispiel auf dem Schnee runterrutschen. Ohne Rodel. Aber dazu später mehr.)

8:05 Uhr, ca. 200 Meter vom Waldschlössl entfernt, fragte mich unsere Nachbarin Regina:

– „Gehst du heute zum Marco hoch?“

Und ich wusste nicht mal, ob wir es überhaupt bis zum Naturfreundehaus Knofeleben schaffen würden.

Die Route? Ein Sonntagsklassiker: Eng, dann statt Mitterberggraben, rechts in den Lackabodengraben, weiter auf dem Weg Richtung Krummbachstein. Am Krummbachsattel kam dann die Entscheidung:

➡️ Weiter Richtung Schneeberg?

Oder

☀️ gemütlich beim Knofeleben bleiben, Pause machen, essen?

Nun ja:

👶 Das Kind schlief.

🌞 Die Sonne schien.

🌡 Die Temperatur war angenehm.

🕙 Und es war erst 10:00 Uhr.

Also gingen wir weiter.

Bei der Ruine Baumgartnerhaus (10:45) wurde L2 wach. Wir suchten uns einen geschützten Platz im Halbschatten und machten eine kleine Jause (🤱🏼).

15 Minuten später der nächste Stopp – L2 war noch nicht ganz zufrieden (🤱🏼).

Da ich nicht genau wusste, ob die letzte Zahnradbahn wirklich um 15:15 Uhr fährt, war Nachdenken keine Option. Wir mussten weiter.

Der nächste Abschnitt war ziemlich steil und steinig – L2 fand das alles andere als unterhaltsam. Aber nach fünf Minuten sanftem Protest entschied er sich doch fürs Weiterschlafen. Punkt 12:00 Uhr waren wir oben. Und ich war ehrlich gesagt einfach nur froh, dass wir diesen Abschnitt hinter uns hatten.

Danach kam „nur noch“ ein gemütlicher Spaziergang bis zum Klosterwappen (13:05). Wirklich gemütlich. Bis unterhalb der Fischerhütte plötzlich ein kleines Schnee- (oder eher Eis-)feld auftauchte. Und L2 aufwachte. Und sehr deutlich machte, dass er eigentlich lieber schlafen würde. Aber da standen ein paar Schaulustige herum, der Weg war rutschig, und ich wollte einfach nicht mehr herumtrödeln – also fiel die Entscheidung schnell: Popo in den Schnee, Seil in die Hand – und runter. Also ich rutschte. Auf dem Hintern. L2 schrie. Zwei Minuten später: wieder eingeschlafen. Gewonnen.

Alle geplanten Pausenorte (Damböckhaus, Fischerhütte, nochmals Damböckhaus) ließen wir aus – L2 schlief einfach zu tief. Und plötzlich waren wir um 14:05 Uhr bei der Endstation der Schneebergbahn. In der Zahnradbahn ahnte niemand, dass wir nicht nur vom Klosterwappen kamen – sondern mit Trage und zu Fuß den ganzen Weg aus Reichenau. 15:00 Uhr warteten wir schon in Puchberg auf den Schienenersatzverkehr.

Ich würde gerne sagen, dass der Spaziergang von Payerbach zurück zum Waldschlössl der krönende Abschluss des Tages war – aber ehrlich gesagt: Die letzten 90 Höhenmeter fühlten sich drei Monate nach der Geburt eher nach Krabbeln und innerlichem Mantra an. L2? Der war wieder zufrieden eingeschlafen.

📍 Route:

Waldschlössl – Eng – Lackabodengraben – Krummbachsattel – Klosterwappen – Fischerhütte – Damböckhaus – Hochschneeberg Bergbahnhof

📏 16,7 km

📈 1.650 m Aufstieg

📉 400 m Abstieg

🕒 6 Stunden, inkl. zwei Pausen

👶 1 Baby in der Trage vorne, Rucksack hinten

🎒 0 Rodel

😅 1 Rutsch auf dem Popo

❤️ 100% Erinnerung

Wo alles begann – vom Waldschlössl auf den Gipfel des Schneebergs 🏔️🏃🏼

Es ist jetzt schon über drei Jahre her, dass wir das Projekt Waldschlössl gestartet haben, und seither war ich (Christian) nicht mehr am Schneeberg – obwohl das Waldschlössl vom Schwarzatal aus gesehen eigentlich am Hang des Schneebergs liegt. In den ersten Jahren, als wir noch nicht im Waldschlössl gewohnt haben, war ich sowieso kaum wandern und kam nur zum Arbeiten auf die Baustelle.

Erst als wir dann ins Schneedörfl gezogen sind, kehrten die Bergtouren langsam in unser Leben zurück – aber diese führten meist auf die Rax oder maximal auf „unserer Seite“ bis zum Krummbachstein.

Und trotzdem hat mich der Gedanke immer wieder heimgesucht. Oft werde ich gefragt, wie ich überhaupt auf das Waldschlössl-Projekt gekommen bin – und dann erzähle ich von meinen früheren Touren: von Puchberg rauf auf den Schneeberg und dann über die Eng wieder runter zum Bahnhof Payerbach-Reichenau – vorbei am Waldschlössl. Am Ende solcher Touren kam oft der Gedanke: „Hier müsste man wohnen.“ Mit der Zeit mischten sich Wehmut und ein gewisser Ehrgeiz dazu – und das hat mich letztlich motiviert, den Schneeberg nach Jahren wieder anzugehen.

Zita hat sich netterweise bereit erklärt, am Sonntag den Kinderdienst zu übernehmen – also bin ich frühmorgens um 6:05 losmarschiert. Im Tal hob sich gerade der Nebel, es war noch etwas feucht von der Nacht, aber das Wetter war ansonsten perfekt für eine Bergtour.

Ich kam gut voran, war um 7:09 bereits auf der Knofeleben und stieg direkt weiter auf den Krummbachstein (7:43 oben), kurze Pause, dann runter zum Krummbachsattel und über den Emmysteig hinauf zur Halbschuhtouristenautobahn – dem breiten Weg von der Bergstation der Schneebergbahn bis zur Fischerhütte.

Dort traf ich die ersten Wanderer, aber immerhin kann man auf dieser „Autobahn“ wieder ein Stück joggen, bevor der direkte Anstieg zum Klosterwappen beginnt.

Um 9:21 war ich oben – am höchsten Punkt des Schneebergs. Ich aß meine Semmel, genoss die Stille am Gipfel (und dass noch so wenige Leute da waren), und nach 10 Minuten Pause ging es auch schon wieder talwärts.

Bis zum Krummbachsattel nahm ich denselben Weg, dann ließ ich mir den Krummbachstein diesmal aus, und lief stattdessen über das Alpleck, den Lackabodengraben und die Eng – fast in einem Zug – zurück nach Hause.

Punkt 11:29 war ich wieder beim Waldschlössl – rechtzeitig zum warmen Mittagessen. Danke, Zita 😉

📍 Route: Waldschlössl – Knofeleben – Krummbachstein – Krummbachsattel – Emmysteig – Klosterwappen – Krummbachsattel – Alpleck – Lackabodengraben – Eng – Waldschlössl

📏 Distanz: 26 km

⬆️ Höhenmeter: ca. 1800 m

⏱️ Dauer: Aufstieg 3:15 h, Gipfelpause 10 min, Abstieg 2:05 h🏃‍♂️ (Traillauf, wenn daheim die schwangere Frau mit Kleinkind und Mittagessen wartet)