Sopron Trail – Mehr als ein gewöhnlicher Sonntagslauf

Nach einem “erfolgreichen” Tapering am Sonnwendstein stand unsere nächste Traillauf-Herausforderung an: der Sopron Trail. Die Nacht davor war bemerkenswert ruhig – Tapering für Mütter, könnte man sagen. Beide Kinder schliefen tatsächlich (mit ein paar Pausen natürlich) fast bis sieben Uhr. Wie ein Wellnesserlebnis – wenn wir nicht spätestens um 7:00 Uhr hätten losfahren müssen. Zum Glück ist Christian immer genial, wenn es gilt, eine scheinbar hoffnungslose Lage zu retten.

Die Idee zu diesem Ausflug entstand schon vor ein paar Monaten: ein Sonntagslauf, der nicht zu weit entfernt liegt – sowohl von Reichenau als auch von Wien gut erreichbar –, nicht allzu lang, mit ein paar Höhenmetern, aber nicht zu vielen, möglichst ohne waghalsige Bergabpassagen. Einfach angenehm: für Herz, Beine und Seele. Und landschaftlich natürlich top. Außerdem hatte jede von uns etwas davon: Für Katja ein ganz normaler Longrun, für Gina und mich ein bisschen Wettkampfmotivation.

Vor ein paar Wochen meldete sich dann L1 höchstpersönlich zu Wort: Er wolle unbedingt wieder bei einem Lauf mitmachen. Die Wahl hatte er: entweder 500 m Kinderlauf alleine oder 1,5 km mit 60 HM gemeinsam mit Papa. Die Antwort war klar – natürlich mit Papa. Zum Glück war Chris’ kürzlich gebrochenes Fußgelenk wieder so weit in Ordnung, dass er (mit L2 auf dem Arm) mithalten konnte. Damit war klar: Der Trailtag wird ein echter Familientag.

Und wie das oft so ist – es wurde zumindest für die rasanten Tanten am Ende doch etwas mehr als ursprünglich geplant. Die Uhr zeigte schließlich 26,6 km und 860 HM. Aber hey – wer zählt da schon so genau?

Der eigentliche Clou aber: Wir haben offensichtlich den perfekten Lauf ausgesucht. Denn alle vier landeten auf dem (zumindest virtuellen) Stockerl: Gina und L1 jeweils 1. Platz in ihrer Altersklasse, Katja und ich durften uns über jeweils einen 3. Platz freuen.

War es heiß? Und wie! Aber der Wald in Sopron spendete zum Glück reichlich Schatten, war durchgehend gut laufbar. Die Stimmung war ausgezeichnet, die Strecke abwechslungsreich und top markiert und das Drumherum angenehm entspannt organisiert.

Es begann wie ein ganz gewöhnlicher Sonntagslauf – doch am Ende war es mehr. Wir sind gemeinsam gestartet, und trotzdem ging jeder seinen eigenen Weg. Es ging auf und ab, durch Schatten und Sonne – wie so oft im Leben. Wir liefen, hielten inne, lachten, kämpften – jeder für sich und doch zusammen. Es war einfach ein guter Tag. Und manchmal ist genau das alles, was man braucht.

(📷 Alma Biró, Zoltán Pete)