Ein Sonnenuntergang, der im Nebel verschwand – ein stiller Sonnenaufgang über den Wolken 🌫🌅

Die Wanderung zur Jubiläumsaussicht empfehlen wir euch immer wieder – in dieser Woche habe ich gleich zweimal getestet, ob man über die Nebeldecke hinausschauen kann. Beide Male hatte ich Glück. 

In Reichenau ist Nebel ein seltener Gast – vielleicht wegen des vielen Winds. Als jemand aus Veszprém freue ich mich jedes Jahr aufs Neue wie ein Kind auf die nebligen Novembermorgen, wenn man die Rax nicht sieht oder sich am späten Nachmittag der Schleier über das Tal legt.

Es war 2021. Chris’ Vater war gerade bei uns zu Besuch, was Leno völlig in Beschlag nahm – also nutzte ich die Gelegenheit für einen kleinen morgendlichen Lauf.

Los ging’s gleich neben dem Waldschlössl – nach etwa 50 Metern bin ich beim im Bau befindlichen Bienenhotel rechts auf einen Waldpfad abgebogen und habe die asphaltierte Straße abgekürzt. Beim Hochberger zeichnete sich schon der erste Blick auf die umliegenden Berge ab, auch wenn die Hügel noch tief im Nebel lagen. Von dort brauchte ich noch etwa 25 Minuten zügiges Gehen bis zur Aussicht, wo die ersten Sonnenstrahlen langsam durch den Nebel brachen – ein echtes Geschenk des Wetters.

Zurück ging’s über den gelben Wanderweg: ein Stück weiter auf der blauen Route bergauf, dann links auf den Traktorweg, und nach etwa einem halben Kilometer war ich wieder auf vertrauten Pfaden Richtung Waldschlössl.

Wenn ihr auch einmal die stille Magie des Nebels und das langsame Erwachen der Hügel erleben wollt, können wir euch diese Runde nur wärmstens empfehlen – kurz, abwechslungsreich und zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis. 🏞🍂

📍 Strecke: 7-9 km

⛰ Höhenmeter: ca. 450 m

⏱ Dauer: 1:15-3:00 Stunden

Route: Waldschlössl – Hochberger (blaue Markierung) – Jubiläumsaussicht – gelbe Markierung – zurück zum Waldschlössl

Linsensuppe oben, leises Atmen im Tragetuch – ein schneller Ausflug zur Waldburgangerhütte

Diesmal machten wir eine flotte Rundwanderung mit schönen Ausblicken, ausgehend vom Waldschlössl.

Die Waldburgangerhütte ist vom 1. Mai bis 30. Juni sowie vom 1. September bis 26. Oktober an Wochenenden und Feiertagen bewirtschaftet – ideal, um dort oben eine Pause einzulegen oder eine heiße Linsensuppe zu genießen.

Mehrere Wege führen vom Waldschlössl zur Hütte – wir wählten den blau markierten Aufstieg. Die Jubiläumsaussicht bot ein traumhaftes Panorama. Der Rückweg verlief entlang der gelben Markierungüber die Schedwiese, eine große, offene Wiese mit schöner Aussicht. Wer den Wanderweg zu steil findet, kann bergab auf die Traktorstraße wechseln und über die Serpentinen zurückspazieren.

📍 Strecke: 9,3 km

⛰ Höhenmeter: ca. 700 m

⏱ Dauer: 2:20 Stunden

Route: Waldschlössl – Hochberger (blaue Markierung) – Jubiläumsaussicht – Waldburgangerhütte – Schedwiese (gelbe Markierung) – zurück zum Waldschlössl.

Eine empfehlenswerte Wochenendtour – auch mit Kindern, wenn das Tempo stimmt.

Erster Schnee in den Bergen ❄️🥾

Wenn der jährliche Familienurlaub auf Ende November fällt – und wir zu Hause bleiben –, dann verpasst man wenigstens den ersten Schnee nicht.

Wir haben eine kurze, aber schwungvolle Rundwanderung unternommen – auf der Suche nach frischem Schnee da oben.

Route:

Waldschlössl – Jubiläumsaussicht – Waldburgangerhütte Schedkapelle – Werning – Payerbach – Waldschlössl

Daten:

📏 ca. 10 km

📈 +735 hm

⏱ 2:30 Stunden, zügig mit Kind auf Chris’ Rücken

Tolle Ausblicke, frische Luft, stellenweise windiger Bergrücken – für uns wohltuend anstrengend, für das Kind in der Trage erholsam.

🏔 Eine nicht ganz alltägliche Schneeberg-Wanderung mit einem drei Monate alten Baby

Wie plant man einen Wandertag mit Babytrage und möglichst wenig Gepäck?

Ganz einfach: Zuerst schreibt man eine Liste mit den wichtigsten Dingen. Dann geht man los – und lässt die Liste zu Hause. Ab diesem Moment braucht man eigentlich nur noch eins: Improvisation. (Was manchmal sehr konkrete Formen annimmt – zum Beispiel auf dem Schnee runterrutschen. Ohne Rodel. Aber dazu später mehr.)

8:05 Uhr, ca. 200 Meter vom Waldschlössl entfernt, fragte mich unsere Nachbarin Regina:

– „Gehst du heute zum Marco hoch?“

Und ich wusste nicht mal, ob wir es überhaupt bis zum Naturfreundehaus Knofeleben schaffen würden.

Die Route? Ein Sonntagsklassiker: Eng, dann statt Mitterberggraben, rechts in den Lackabodengraben, weiter auf dem Weg Richtung Krummbachstein. Am Krummbachsattel kam dann die Entscheidung:

➡️ Weiter Richtung Schneeberg?

Oder

☀️ gemütlich beim Knofeleben bleiben, Pause machen, essen?

Nun ja:

👶 Das Kind schlief.

🌞 Die Sonne schien.

🌡 Die Temperatur war angenehm.

🕙 Und es war erst 10:00 Uhr.

Also gingen wir weiter.

Bei der Ruine Baumgartnerhaus (10:45) wurde L2 wach. Wir suchten uns einen geschützten Platz im Halbschatten und machten eine kleine Jause (🤱🏼).

15 Minuten später der nächste Stopp – L2 war noch nicht ganz zufrieden (🤱🏼).

Da ich nicht genau wusste, ob die letzte Zahnradbahn wirklich um 15:15 Uhr fährt, war Nachdenken keine Option. Wir mussten weiter.

Der nächste Abschnitt war ziemlich steil und steinig – L2 fand das alles andere als unterhaltsam. Aber nach fünf Minuten sanftem Protest entschied er sich doch fürs Weiterschlafen. Punkt 12:00 Uhr waren wir oben. Und ich war ehrlich gesagt einfach nur froh, dass wir diesen Abschnitt hinter uns hatten.

Danach kam „nur noch“ ein gemütlicher Spaziergang bis zum Klosterwappen (13:05). Wirklich gemütlich. Bis unterhalb der Fischerhütte plötzlich ein kleines Schnee- (oder eher Eis-)feld auftauchte. Und L2 aufwachte. Und sehr deutlich machte, dass er eigentlich lieber schlafen würde. Aber da standen ein paar Schaulustige herum, der Weg war rutschig, und ich wollte einfach nicht mehr herumtrödeln – also fiel die Entscheidung schnell: Popo in den Schnee, Seil in die Hand – und runter. Also ich rutschte. Auf dem Hintern. L2 schrie. Zwei Minuten später: wieder eingeschlafen. Gewonnen.

Alle geplanten Pausenorte (Damböckhaus, Fischerhütte, nochmals Damböckhaus) ließen wir aus – L2 schlief einfach zu tief. Und plötzlich waren wir um 14:05 Uhr bei der Endstation der Schneebergbahn. In der Zahnradbahn ahnte niemand, dass wir nicht nur vom Klosterwappen kamen – sondern mit Trage und zu Fuß den ganzen Weg aus Reichenau. 15:00 Uhr warteten wir schon in Puchberg auf den Schienenersatzverkehr.

Ich würde gerne sagen, dass der Spaziergang von Payerbach zurück zum Waldschlössl der krönende Abschluss des Tages war – aber ehrlich gesagt: Die letzten 90 Höhenmeter fühlten sich drei Monate nach der Geburt eher nach Krabbeln und innerlichem Mantra an. L2? Der war wieder zufrieden eingeschlafen.

📍 Route:

Waldschlössl – Eng – Lackabodengraben – Krummbachsattel – Klosterwappen – Fischerhütte – Damböckhaus – Hochschneeberg Bergbahnhof

📏 16,7 km

📈 1.650 m Aufstieg

📉 400 m Abstieg

🕒 6 Stunden, inkl. zwei Pausen

👶 1 Baby in der Trage vorne, Rucksack hinten

🎒 0 Rodel

😅 1 Rutsch auf dem Popo

❤️ 100% Erinnerung

Mittel-optimal ist auch ein Ziel – Sonnwendstein rückwärts, Kaffee vorwärts

Ein neues Lieblingswort hat sich heimlich, still und leise in unseren Wortschatz geschlichen: mittel-optimal. Gelernt von Anne. Und selten hat etwas so gut zu einem Traillauf gepasst.

Der Plan: Unsere altbekannte Sonnwendstein-Strecke – aber rückwärts. Also diesmal vom Waldschlössl aus los, über PayerbachKübSchottwienMaria Schutz, dann den Gebirgsjägersteig hinauf, über den Sonnwendstein und schließlich runter nach Semmering. Und vielleicht – ganz vielleicht – wollten wir von dort auch noch nach Hause laufen. Theoretisch.

Motivation? Heute auf Urlaub. Wahrscheinlich irgendwo auf der Rax. Oder bei Katja. Jede von uns hatte mindestens eine gute Ausrede parat, warum es heute eigentlich nicht sein muss. Und das mit dem Heimlaufen von Semmering – naja, wir haben’s dann doch lieber bleiben lassen.

Praktisch endete alles in der Kaffeehalle. Und das war definitiv kein schlechter Ort: ausgezeichneter Kaffee, Panorama-Blick deluxe und das beruhigende Gefühl, doch noch eine gute Entscheidung getroffen zu haben – nämlich, den Zug zu nehmen. Für diesen Cappuccino hätten wir locker noch 400 Höhenmeter drangehängt. Haben wir aber natürlich nicht. Mittel-optimal eben – aber mit (veganem) Milchschaum.

Der Sonnwendstein? Wieder mal geschafft – und wieder beschlossen, ihn eine Weile zu meiden. Der Steig zieht sich wie ein Kaugummi, und spätestens bei der siebten Wurzel denkt man sich: Wenn wir schon so viele Höhenmeter machen – warum eigentlich nicht gleich auf die Rax? 😅

Und wenn uns jemand fragt, wie’s war?

Mittel-optimal – aber schön.

📍 Strecke: Waldschlössl – Payerbach – Küb – Schottwien – Maria Schutz – Gebirgsjägersteig – Sonnwendstein – Semmering

📏 Distanz: 22,4 km

⏱️ Dauer: ca. 4 Stunden (großteils konnte man es doch als Traillauf bezeichnen

⛰️ Höhenmeter: +1300 HM, -940 HM

Fazit:

Kein Heimlauf, aber ein guter Kaffee. Keine Motivation, aber starker Wille. Kein Sonnwendstein mehr… also zumindest bis nächsten Monat. 😋

Dafür, dass wir nicht motiviert waren: trotzdem ganz ok. Mittel-optimal halt.

Willkommen, summende Helfer – Neues Leben im Bienenhaus 🐝✨

Seit Kurzem ist unser Bienenhaus mit Leben gefüllt. Die Bienen stammen aus Kärnten – von Christians Paps – und wurden von Christian und Leno bei einer nächtlichen Fahrt zu uns übersiedelt. Insgesamt waren es sechs Völker.

Fünf davon haben sich inzwischen zu Ertragsvölkern entwickelt, mit dem sechsten Stock haben wir bereits mit der Zucht begonnen. Immerhin bietet unser Bienenhaus Platz für bis zu 18 Völker – es ist also noch Luft nach oben.

Wir hoffen, dass die Bienen mit dem windigen Standort gut zurechtkommen. So viel Wind sind sie aus Kärnten jedenfalls nicht gewohnt. Die Blütentracht konnten sie in diesem Frühjahr wetterbedingt leider nicht optimal nutzen, aber im aufgesetzten Honigraum haben wir bereits ein paar erste Honigspritzer entdeckt.

Wir sind auf jeden Fall zuversichtlich, dass unsere Bienen in den nächsten Jahren tatkräftig bei der Befruchtung unserer Obstbäume mithelfen werden – und vielleicht gibt es ja sogar heuer schon etwas Waldhonig.

Wir sind gespannt, was das Bienenjahr noch bringt – und ob es bald heißt: Honig schleudern!

Plötzlich Prinzessin?

“Ein Café. Mit netten Gästen. Sonnenschein. Lange Gespräche.” – Herbst 2014, Adri, Manu und ich waren in der Pause zwischen zwei Vorlesungen in der Nähe von der Juristischen Fakultät ELTE in Budapest in ein Gespräch über unsere Zukunft vertieft.

Wir konnten uns nur schwer vorstellen, dass wir einmal Rechtsanwältinnen werden. Wir alle drei hatten unsere Zukunftspläne, die dann nicht nur durch unsere Entscheidungen, sondern auch durch Zufälle beeinflusst wurden.

Februar 2022 sitze ich auf dem Balkon vom Waldschlössl Schneedörfl. Die Sonne scheint, in der Nähe auf der Rax liegt noch Schnee, aber man kann schon den Geruch vom Frühling riechen. Obwohl wir in einem Schlösschen wohnen, bin ich keine Prinzessin geworden.

Am 19. Mai 2021 haben wir unsere kleine Pension in Reichenau an der Rax eröffnet, wo wir seitdem oft mit alten und neuen Bekannten auf diesem Balkon gesessen sind und haben die frische Bergluft und die Ruhe nach einer längeren Wanderung genossen.

Unten im Barbereich des Cafés wartet die neue Kaffeemaschine schon auf die Eröffnung. An diesem kühlen Nachmittag wärmt die Tasse Kaffee meine Finger. Zu den Plänen für dieses Jahr gehört die Renovierung des Innenhofes mit einer Schattenterrasse im ersten Stock. Und weil davon auch die Decke des Cafés teilweise betroffen ist, können wir das Café erst nach diesen Arbeiten eröffnen. Die Tische sind teilweise schon fertig.

„Musste ich tatsächlich Rechtsanwältin werden? Hat sich es ausgezahlt, ein österreichisches Diplom zu erwerben?“ – denke ich immer wieder nach. Jedenfalls. Jeder Schritt, mal kleiner, mal größerer hat dazu beigetragen, dass ein Traum langsam in Erfüllung geht. Dazu, dass ich diese Tasse Kaffee so richtig genießen kann. Dass ich Freunde und Bekannte habe, mit denen wir auf diesem Balkon gerne sitzen.

Haben wir weitere Träume? Unmengen.

Rasante Tanten auf der Rax – Ein Muttertags-Trail

Am Muttertag mal statt gemütlich brunchen, lieber die Rax rocken – genau unser Ding! Gestartet am Parkplatz an der Bundesstraße, Rucksäcke an und ab auf den Rudolfsteig. Nach nur 3 Kilometern hatten wir schon 850 Höhenmeter in den Beinen. Annes Lächeln war in den ausgesetzten Stellen vielleicht nicht immer ganz ehrlich, aber wer kann es ihr verdenken? Die Ausblicke machten es dennoch wert.

Weiter ziemlich steil ging es durch den Wald. Nach rund 4 Kilometern und 1100 Höhenmetern erreichten wir die Gloggnitzer Hütte – Zeit für eine kurze Verschnaufpause und einen wärmenden Hollersaft. 

Der Abstieg sollte weniger fordernd sein, also entschieden wir uns für die rasante Variante: die Forststraße durch das Hirschtal und dann weiter durchs Kleine Höllental.

Insgesamt 17 km mit 1200 Höhenmetern in 4 Stunden (offiziell braucht man allein bis zur Hütte 4:30 Stunden). Ein Muttertag, wie wir ihn lieben: kraftvoll, gemeinsam und mit ordentlich Höhenmetern.

Höllental Parkplatz – Rudolfsteig – Gloggnitzer Hütte – Großer Kesselgraben – Hirschtal – Kleines Höllental (Forststraße) und retour 

Parkplatz: Parkplatz

Morgenkaffee mit Aussicht – Ein Trail-Start in das Wochenende

„Guten Morgen. Zur Vorwarnung: bei uns im gesamten Haus geht seit heute morgen kein Wasser. Hatte noch keinen Kaffee 🤪“ – schrieb uns Anne in der früh.

Für uns war die Sache damit schnell klar: Wir mussten zur Speckbacherhütte, und zwar so schnell wie möglich. Kurz nach 9 Uhr hatten wir dann auch tatsächlich unseren wohlverdienten ersten Kaffee in der Hand – und die Welt war wieder in Ordnung.

Vier Damen, frische Bergluft, ein herrlich sonniger Tag und ein Trail, der uns von Waldschlössl über die Stojerhöhe bis zur Speckbacherhütte und dann weiter über Mayerhöfen nach Reichenau und zurück führte. Unten noch kühl und frisch, oben herrlich warm und sonnig – perfekt zum Durchatmen und Beine auslockern.

Am Ende haben wir auf der letzten Steigung noch einmal Tempo gemacht, damit wir (naja, fast) pünktlich um 10:30 Uhr wieder zu Hause waren, um die Kinder zu übernehmen. So konnte Christian seinen Arbeitstag auch noch rechtzeitig starten.

Ein Traillauf mit fast 14 Kilometern und 740 Höhenmetern in netto 2:20 Stunden – ein gelungener Start in den Samstag.

Route: Waldschlössl – Payerbachgraben – Stojerhöhe – Speckbacherhütte – Mayerhöfen – Reichenau – Waldschlössl 

Höhenmeter statt Blumen – ein Namenstag auf dem Trail

„Machst du uns den Guide für 30 km mit 1500 Höhenmetern und idealerweise drei Mal 500 Meter Anstieg?“ fragte Egon vor ein paar Wochen.

„Klar“, sagte ich. „Wir machen einfach ein, zwei Kaffeepausen – dann hast du deine drei Anstiege.“

“Lass uns die Runde engagiert machen, das Ziel wäre schon, unter 6 Stunden zu bleiben”, fügte Egon noch hinzu.

Challenge accepted.

So einfach war der Plan. Es war überraschend frisch, als ich um 7:15 Uhr vor dem Waldschlössl stand – aber das leichte Kribbeln in den Beinen verriet: heute wird ein besonderer Tag.

Um 8:30 Uhr standen wir bereits nach dem ersten Anstieg (700 HM) oben. Egon grinste zufrieden. Ich gönnte mir 5 Minuten Rast, laut Trainingsplan fast Pflicht. Der Apfelsaft mit heißem Wasser schmeckte an diesem Morgen fast wie ein Festtagsgetränk – danke, Naturfreundehaus Knofeleben!

Seit ich in Österreich lebe, vergesse ich manchmal, dass wir in Ungarn Namenstage feiern. Aber wie könnte man diesen Tag schöner verbringen als mit einem Trailspezialisten, Lauffreund und Motivator wie Egon?

Er war es, der mich – damals noch vor unserem Umzug nach Reichenau – in den Traillauf eingeführt hat, nachdem ich über ihn zum Ultralaufen gefunden hatte. Heute hat er mir wieder etwas Neues gezeigt – wir werden sehen, wie ich mich dabei entwickle: den richtigen Umgang mit Trailstöcken (danke, Anne!) und wie man effizient bergab läuft.

Single-Trails? Ich komme!

Unsere Runde:

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Knofeleben – Krummbachstein – Emmysteig – Waxriegel – Baumgartner – Bodenwiese – Waldburgangerhütte – Waldschlössl.

Am Ende standen 29,7 km und 1770 Höhenmeter auf der Uhr in 5:45 inklusive Pausen – mit (mehr oder weniger) drei schönen, knackigen Anstiegen.

Ein Namenstag-Vormittag mit Aussicht, Apfelsaft, Traillauf, zwei Gipfelkreuzen, vielen Scherzen, neuen Erfahrungen und einem (oder eher zwei) breiten Lächeln. Und mit dem Gefühl, genau dort zu sein, wo man hingehört.

Frühlingsausflug zum Waxriegelhaus – frische Luft, Weitblick und ein müdes Kind

Letzte Woche haben wir das herrliche Frühlingswetter genutzt und sind zum Waxriegelhaus aufgebrochen. Dank unserer lieben Nachbarin, die uns Gesellschaft geleistet und Lenos Mittagsschläfchen auf dem Rücken möglich gemacht hat (Stichwort: Kinder tragen), wurde es ein besonders schöner Ausflug. ❤️

Unser Startpunkt war das Preiner Gscheid auf 1.070 Metern – nur etwa 20 Autominuten von uns entfernt, im Sommer auch gut mit dem Bus erreichbar. Von hier führen mehrere Wanderwege in die Rax-Region. Die klassische Route zum Waxriegelhaus ist ca. 3,5 km lang, folgt einer sanfteren Forststraße
und bietet etwa 300 bis 350 Höhenmeter. Wer es steiler mag, kann die kürzere, aber anspruchsvollere Variante wählen – etwa 1,5 km mit denselben Höhenmetern.

Obwohl in dieser Höhe normalerweise schon Schnee liegt, hatten wir diesmal strahlenden Sonnenschein, einen spektakulären Nebelmeerblick und sogar ein fantastisches Linsengericht im Waxriegelhaus als Belohnung.

Für die gesamte Tour haben wir gemütliche 1,5 Stunden gebraucht – mit einer kurzen Schlafpause für Leno auf dem Hinweg und einem echten Schnellzugtempo auf dem Rückweg, als er dann doch selbst laufen wollte.

Eine ideale Tour für Familien – und bei genug Schnee wäre die Abfahrt mit Rodeln zurück ins Tal ein echter Spaß gewesen. An klaren Tagen kann man von hier aus sogar weiter zu den Gipfeln der Rax wandern.

Goldener November am Raxplateau

An einem schönen Novembertag haben wir die Tour Preiner Gscheid – Martinsteig – Heukuppe – Habsburghaus – Preiner Wand – Neue Seehütte – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid gemacht, die insgesamt fast 21 km lang ist und 1500 Höhenmeter (+ und -) umfasst. Wir haben 7 Stunden gebraucht, wobei wir den Aufstieg gemütlich gemacht, oben ein wenig gelaufen und zwei kurze Pausen eingelegt haben. Dies alles ohne Kinder, nur Gina und ich.

Mit dem Auto sind wir zum Preiner Gscheid gefahren, wo wir uns auf einen (für uns) neuen, spannenden Weg gemacht haben. Der Martinsteig erinnert ein wenig an den Gretchensteig. Nach dem Aufstieg zur Heukuppe sind wir weiter zur Habsburghaus gelaufen. Diese war zu dieser Zeit natürlich bereits geschlossen, aber wir haben die Pause auf der Terrasse genossen. Der November-Sonnenschein machte diesen Moment zu etwas ganz Besonderem. Es war einfach traumhaftes Wetter.

Preiner Gscheid – Gretchensteig – Karl-Ludwig-Haus – Neue Seehütte – Göbl Kühn Steig – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid

Es amüsiert mich immer wieder, wenn ungarische Wanderer glauben, sie wären hier oben ganz unter sich:
„Na klar, meine Kinder schlafen im Auto, aber bei diesen Österreichern scheint das anders zu laufen.”

Aber mal von Anfang an. Ich schulde euch diesen Bericht eigentlich schon seit zwei Monaten, aber jetzt, wo morgen die nächsten Gäste zum Rax-Wandern kommen, habe ich endlich die Motivation gefunden, ihn zu schreiben.

Als Zsófi uns im Juni besuchte, wollten wir ihr unbedingt eine etwas knackigere Rax-Tour bieten – für die Erinnerungskiste, sozusagen. 😉

Also starteten wir an einem sonnigen Juni-Morgen (Zsófi + L) bzw. am späten Vormittag (Zita + L2) und spazierten zur Bahnstation in Payerbach. Von dort nahmen wir den Bus zum Preiner Gscheid, wo unsere Wanderung eine halbe Stunde später begann. (Wer den Fahrplan entschlüsseln kann, bekommt übrigens 10 % Rabatt auf die nächste Buchung: Fahrplan).

Der untere Teil des Weges ist sowohl beim Reisstalersteig als auch beim Gretchensteig identisch und führt fast bis zur Reisstalerhütte. Kurz vor der Hütte zweigt ein steiler Pfad nach oben ab, der großartige Ausblicke bietet, bis man wieder in den Wald eintaucht. Zsófi und L machten hier eine kurze Pause, also zog ich mit L2 (Team „Alles für den ruhigen Mittagsschlaf”) ein bisschen vor. Dieser Abschnitt führt schließlich zum eigentlichen Gretchensteig. Direkt darunter liegt ein kleiner Steinschlagbereich – in meinen Augen eine größere Herausforderung als die eigentliche, gesicherte Kletterpassage, aber das muss wohl jeder selbst entscheiden.

„Was zum… da vorne ist ein Kind!”
„Hey, das ist eine Frau! Wo ist denn ihr Mann?! Bestimmt zu Hause beim Rasenmähen.”
„Ach, die schafft das eh nicht. Wir hatten schon Mühe, hier runterzukommen. Da muss es doch noch einen anderen Weg geben.”
„Na klar, meine Kinder schlafen im Auto, aber bei diesen Österreichern scheint das anders zu laufen.”

Da die ungarische Gruppe (komplett ausgerüstet für den Klettersteig) recht langsam in dem für sie „schwierigen” Gelände abstieg, hatte ich genügend Zeit, diese Sprüche der österreichischen Wanderin neben mir zu übersetzen – die die steile Passage übrigens als „echt kein Problem” bezeichnete. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß. 😉 Diese Geschichte ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel dafür, dass jeder einen Bergabschnitt anders erlebt und dass derselbe Weg für jeden eine ganz andere Herausforderung darstellen kann – je nachdem, wie man sich darauf vorbereitet.

Oben angekommen, verzichteten wir auf eine Pause im Karl-Ludwig-Haus und liefen direkt weiter zur Neuen Seehütte. Eine halbe Stunde vorher mussten wir allerdings eine Mittagspause (L2) auf einem Berghang einlegen, bevor es auf einem steileren Pfad weiter nach unten ging – belohnt mit einem fantastischen, glutenfreien und veganen Linseneintopf.

Danach überraschte uns der Juni noch mit einem kurzen Hagelschauer (ja, so lieben wir dich, Juni), bevor wir uns am Waxriegelhaus wieder mit Zsófi und L zusammentaten. Gemeinsam schafften wir es gerade noch rechtzeitig zum letzten Bus.

Fazit: Insgesamt etwa 12 km, rund 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, und mit L2 brauchten wir netto 5 Stunden – plus drei Pausen. Als kleines Trostpflaster für den Hagel gab es zum Abschluss noch einen Regenbogen. 🌈

Preiner Gscheid – Gretchensteig – Karl-Ludwig-Haus – Neue Seehütte – Göbl Kühn Steig – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Naturfreundehaus auf der Knofeleben und zurück

Wenn wir keine Lust haben den Tag zu planen…

…dann gehen wir einfach Richtung Westen los.

Bei der zweiten Kreuzung nehmen wir die mittlere Straße Richtung Talhof und dann den zweiten Waldweg rechts, der zum Naturfreundehaus Knofeleben hinauf führt. Heute brauchen kein großes Gepäck zu packen, wir wissen, dass wir in maximal 2 Stunden hinaufkommen und uns das Kochen an diesem Tag sparen können. Das von Marco geführte Naturfreundehaus gehört zu den Restaurants, wo wir beide eine größere Auswahl haben: praktisch alle Speisen sind glutenfrei und es gibt immer mehr vegane Optionen. Das heutige Menü bestand aus einer Kürbissuppe (L2, Ch und Z), Kartoffelgulasch mit Bohnen (L1, L2, Z) und Heidelbeerstrudel für Christian und L1 (ok, ok, Z bekam einen Hafermilchkaffee, wie Marco es ausdrückte, extra für Frau Waldschlössl🤭). 

Sowohl bergauf, als auch bergab haben wir heute ca. 1:45 Stunden gebraucht. Wobei L1 heute bergab bis auf eine ca. 500 m Strecke alleine gegangen ist. (Bergauf hat sich L1 meistens tragen lassen oder war relativ langsam unterwegs, so dass die Jungs (Ch und L1) erst 20 Minuten später ankamen, aber immerhin hatten wir dann schon einen Tisch).

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Naturfreundehaus auf der Knofeleben und zurück

Insgesamt ca. 11,75 km, 730 HM. 

Wanderung zum Ottohaus – vier Jahreszeiten an einem Tag

An diesem milden Morgen Ende Oktober wachten wir im Schneegestöber und mit Sturm auf – also versuchten wir, den Aufbruch hinauszuzögern. Nur wenige Stunden später stiegen wir bei strahlendem Sonnenschein bergauf – ein völlig surrealer Moment. Die Berge sind unberechenbar, aber gerade das macht ihren Zauber aus.

Oben angekommen war uns beiden klar: Hierher kommen wir erst wieder, wenn die Jungs selbst laufen können.

(Update Mai 2025 – Zita: Na klar trage ich L2 immer noch auf dem Rücken.)

Unsere Freunde trafen wir beim Ottohaus – sie kamen mit der Seilbahn und drei Kindern, wir starteten in Hirschwang und nahmen den Törlweg. Kurz nach unserer Ankunft machte sich Christian schon wieder auf den Rückweg: Er lief allein ins Tal zurück. Ich spazierte mit den Jungs zur Bergstation, und wir fuhren gemeinsam runter – und kamen punktgenau gleichzeitig unten an. Insgesamt verbrachten wir vier Stunden am Berg.

📍 Strecke: ca. 10 km

Höhenmeter: ca. 1.150 m

Dauer: 4 Stunden (brutto)

Route: Hirschwang – Törlweg – Ottohaus – Praterstern – Rax-Seilbahn Bergstation

Die unvergesslichsten Touren verlaufen selten nach Plan – und genau das macht sie unvergesslich.

Was ist auf der anderen Seite des Tunnels? – Eine kleine Nachmittagsentdeckung

Es gibt Tage, an denen man plant – und am Ende alles ganz anders kommt. Heute wollten wir eigentlich nach Prigglitz wandern, aber Koffer packen, ein Betreiberwechsel in der Pension und ein wohlverdienter Waschgang haben unseren Tag ein wenig verschoben. So starteten wir erst später – und entschieden uns für den Grillenberg. Eine gute Wahl!

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🛝 Ein Ort zum Spielen und Verweilen: Die Kinderinsel in Reichenau

Wenn man mit Kindern unterwegs ist, lohnt sich ein Spaziergang in Reichenau auf jeden Fall. Direkt an der Schwarza, im Kurpark gelegen, befindet sich der liebevoll gestaltete Spielplatz Kinderinsel.

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Sturm, Schneeregen und eine Burgruine – Familienabenteuer à la Waldschlössl

Am Wochenende herrschte mal wieder das „klassische“ Schneedörfl-Wetter: Sturm, Niesel- bzw. Schneeregen und konstante 3 Grad – also perfekt für ein kleines Familienprogramm!

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Waldschlössl – Stojerhöhe – Speckbacherhütte – Kreuzberg – Payerbachgraben – Waldschlössl

Rasante Tanten unterwegs 

Kalt ist es geworden – sagte Anne, wie wir gerade oben bei der Speckbacherhütte angekommen sind. Und geregnet hat es auch

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Waldschlössl – Naturfreundehaus Knofeleben – Waldschlössl

Was macht man am Muttertag mit einer tollen Mutter, die sich die meiste Zeit allein um unseren Nachwuchs kümmert? Man führt sie aus! Und nachdem Restaurants derzeit coronabedingt geschlossen sind, haben Leno und ich unsere Zita zu einer Wanderung ausgeführt.

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