Jenseits des Schneebergs

In Erinnerung an Pascal Le Bail

Eines Tages bleiben nur noch die gemeinsamen Erlebnisse. Die Momente, die wir zusammen erlebt haben. Lieder, Düfte, Klänge. Die Erinnerungen.

27. Mai 2008

Mein Vater war 54 Jahre alt, als ihn beim Rasenmähen ein plötzlicher Herzinfarkt in wenigen Augenblicken aus dem Leben riss. Eine falsche Bewegung, eine unerwartete Krankheit. Und auf einmal ist alles anders.

20. Juli 2024 – Samstag

Anne, eine ganz liebe Laufkollegin aus Wien, schrieb mir: „Morgen Weichtalklamm, Schneeberg, Buchtelhütte und retour mit Pascal.” Ein kurzes Absprechen mit Christian – die Jungs fahren nach St. Corona und machen einen „Männertag“ – ich bekomme Auszeit.

Diese Tour stand schon lange auf meiner Bucket List. Aber ich habe sie immer wieder verschoben. Einerseits war ich mir nicht sicher, ob es eine gute Idee ist, die Weichtalklamm allein zu begehen (selbst wenn Christian es so formulierte: „Ja klar kenn ich das – früher bin ich da runterGELAUFEN.“ 🤪)Andererseits braucht man für so eine Tour mindestens einen halben freien Tag. Heute hat alles gepasst.

21. Juli 2024 – Sonntag

Um halb neun stand ich schon beim Bus in Payerbach. Ich war fast die Letzte, die noch einsteigen durfte – der Bus war danach voll. Natürlich waren Anne und Pascal unter den Ersten. Kurz nach neun waren wir schon im Höllental beim Weichtalhaus.

Die Klamm war atemberaubend. Der steile Weg, die Felsen, die Leiter, das Klettern – in jedem Schritt lag eine Art Kraft, die einen nach oben zog. Es ist selten, dass man zu dritt auf eine Trailrunde oder Bergtour geht, bei der man sich nicht erklären muss, nicht aufeinander warten muss – alles läuft wie bei einem eingespielten Team. Einen vorsichtigeren, bedachteren Mann als Pascal habe ich in den Bergen noch nie erlebt. Er kannte und respektierte die Gegend wie nur sehr wenige.

Um 10:30 Uhr waren wir bei der Kienthalerhütte, und kurz vor zwölf standen wir gemeinsam am Gipfel des Klosterwappens – 2.076 Meter – der höchste Punkt des Schneebergs. Von dort machten wir uns bald weiter auf den Weg zur Schutzhütte Baumgartner – Anne und Pascal bekamen eine wohlverdiente Buchtel, für mich gab’s einen großen Hollersaft. Wenige Minuten später joggten wir weiter – durch den Lackabodengraben, über die Eng, den Mariensteig, und schließlich hinunter zum Waldschlössl.

Es gibt Touren, bei denen geht es um mehr als nur ums Laufen. Es sind Momente, die sich tief ins Gedächtnis einprägen. Dieser Tag war einer davon.

Route:

Weichtalhaus – Weichtalklamm – Kienthalerhütte – Klosterwappen – Schutzhütte Baumgartner – Lackabodengraben – Eng – Mariensteig – Waldschlössl

Distanz: ca. 21,7 km

Höhenmeter: +1.585 m / –1.558 m

Zeit: Traillauf, brutto 5 Stunden 45 Minuten mit zwei kurzen Pausen

Ende August 2024

Etwa einen Monat später kam die Nachricht:

“Hohe Wand. 54-Jähriger beim Klettern tödlich verunglückt.”

21. Juli 2024

Am Weg von der Kienthalerhütte zum Klosterwappen steht ein Kreuz. Punkt 11 Uhr waren wir dort. Wir blieben einen Moment stehen, genossen die Aussicht. Pascal konnte jeden Gipfel um uns herum mit Namen benennen. Er kannte die Berge. Ein seltsames Gefühl überkam mich, als wir die Inschrift am Kreuz lasen:

Bleib stehn und tue lesen,

was du bist bin auch ich gewesen,

was ich jetzt bin, wirst du einmal werden,

und auch bedeckt mit gleicher Erde …”

Es brauchte keine großen Worte. Nur die Schritte. Die Felsen. Die Julisonne. Die Stille. Die Augenblicke, die bleiben. Und die Dankbarkeit für die gemeinsamen Minuten.

Schneealpe – Frühling statt Winter, Sonne statt Wind

Die Wettervorhersage für heute klang alles andere als einladend: Oben auf der Schneealpe wurden 0 bis 6 Grad und kräftiger Wind prognostiziert. Also packten wir genügend warme Kleidung ein und stellten uns auf winterliche Bedingungen ein – nur um dann ein frühlingshaftes Wetter mit Sonne und Weitblick in alle Himmelsrichtungen zu erleben.

Früh morgens nahmen wir den Zug nach Mürzzuschlag. Von dort brachte uns Katjas „Taxi“ nach Altenberg an der Rax, wo unsere Tour begann. Der Weg führte uns durch den Almgraben hinauf zum Windberg, dann für eine Pause in die Michlbauerhütte. Danach ging es weiter durch den Lohmgraben zum Kohlebnerstand und schließlich zurück nach Altenberg.

Route: Altenberg an der Rax – Almgraben – Windberg – Michlbauerhütte – Lohmgraben – Kohlebnerstand – Altenberg an der Rax

🥾 Distanz: 22,15 km

⛰️ Höhenmeter: 1.354 m

⏱️ Zeit: ca. 4:00 h Traillauf + insgesamt 1:00 h Pause

Die Tour hatte alles: weite Ausblicke, sonnige Gipfelrast, eine überraschende Kletterstelle, einen Social-Media-Fotokurs am Gipfelkreuz, einen Schuhtest, viele Gespräche und noch mehr Lachen. Und zwischendurch gab es auch ein paar Weisheiten aus 20 bis 30 Jahren gelebter Ehe – von geübten Bergpartnerinnen, versteht sich. Immer wieder wird uns bewusst, was für ein großes Glück es ist, solche Abenteuer miteinander teilen zu dürfen.

Zum Abschluss genossen wir noch einen Kaffee auf der Terrasse vom Waldschlössl – in der Sonne, während sich langsam Wolken am Himmel sammelten und der Wind auffrischte. Ein stimmiger Ausklang für eine rundum herrliche Tour.

Erster Schnee in den Bergen ❄️🥾

Wenn der jährliche Familienurlaub auf Ende November fällt – und wir zu Hause bleiben –, dann verpasst man wenigstens den ersten Schnee nicht.

Wir haben eine kurze, aber schwungvolle Rundwanderung unternommen – auf der Suche nach frischem Schnee da oben.

Route:

Waldschlössl – Jubiläumsaussicht – Waldburgangerhütte Schedkapelle – Werning – Payerbach – Waldschlössl

Daten:

📏 ca. 10 km

📈 +735 hm

⏱ 2:30 Stunden, zügig mit Kind auf Chris’ Rücken

Tolle Ausblicke, frische Luft, stellenweise windiger Bergrücken – für uns wohltuend anstrengend, für das Kind in der Trage erholsam.

Mittel-optimal ist auch ein Ziel – Sonnwendstein rückwärts, Kaffee vorwärts

Ein neues Lieblingswort hat sich heimlich, still und leise in unseren Wortschatz geschlichen: mittel-optimal. Gelernt von Anne. Und selten hat etwas so gut zu einem Traillauf gepasst.

Der Plan: Unsere altbekannte Sonnwendstein-Strecke – aber rückwärts. Also diesmal vom Waldschlössl aus los, über PayerbachKübSchottwienMaria Schutz, dann den Gebirgsjägersteig hinauf, über den Sonnwendstein und schließlich runter nach Semmering. Und vielleicht – ganz vielleicht – wollten wir von dort auch noch nach Hause laufen. Theoretisch.

Motivation? Heute auf Urlaub. Wahrscheinlich irgendwo auf der Rax. Oder bei Katja. Jede von uns hatte mindestens eine gute Ausrede parat, warum es heute eigentlich nicht sein muss. Und das mit dem Heimlaufen von Semmering – naja, wir haben’s dann doch lieber bleiben lassen.

Praktisch endete alles in der Kaffeehalle. Und das war definitiv kein schlechter Ort: ausgezeichneter Kaffee, Panorama-Blick deluxe und das beruhigende Gefühl, doch noch eine gute Entscheidung getroffen zu haben – nämlich, den Zug zu nehmen. Für diesen Cappuccino hätten wir locker noch 400 Höhenmeter drangehängt. Haben wir aber natürlich nicht. Mittel-optimal eben – aber mit (veganem) Milchschaum.

Der Sonnwendstein? Wieder mal geschafft – und wieder beschlossen, ihn eine Weile zu meiden. Der Steig zieht sich wie ein Kaugummi, und spätestens bei der siebten Wurzel denkt man sich: Wenn wir schon so viele Höhenmeter machen – warum eigentlich nicht gleich auf die Rax? 😅

Und wenn uns jemand fragt, wie’s war?

Mittel-optimal – aber schön.

📍 Strecke: Waldschlössl – Payerbach – Küb – Schottwien – Maria Schutz – Gebirgsjägersteig – Sonnwendstein – Semmering

📏 Distanz: 22,4 km

⏱️ Dauer: ca. 4 Stunden (großteils konnte man es doch als Traillauf bezeichnen

⛰️ Höhenmeter: +1300 HM, -940 HM

Fazit:

Kein Heimlauf, aber ein guter Kaffee. Keine Motivation, aber starker Wille. Kein Sonnwendstein mehr… also zumindest bis nächsten Monat. 😋

Dafür, dass wir nicht motiviert waren: trotzdem ganz ok. Mittel-optimal halt.

Eine wilde Gemütlichkeit – Wanderung auf die Heukuppe auf Kärntner Art

„Von hier holt uns maximal ein Hubschrauber und die Bergrettung runter“, meinte Chris, als wir auf dem Weg zur Heukuppe standen. Die Kinder lagen eingerollt in der Kraxe und im Tragetuch – und irgendwie schien ihnen klar zu sein, dass dies kein Moment für wilde Abenteuer war. Sie schliefen einfach weiter. Und das war auch gut so.

Geplant war eine gemütliche Familienwanderung auf die Heukuppe, den höchsten Punkt der Rax. Und ja – gemütlich ist relativ.

Der Reisstalersteig brachte uns rasch ins alpine Gelände. Chris murmelte unterwegs: „Hmmm, ich hatte das irgendwie anders in Erinnerung…“ – vielleicht hatte er den kurzen Klettersteig aus kinderlosen Zeiten etwas verharmlost. Technisch ist er nicht besonders schwierig, fordert aber Trittsicherheit – besonders dort, auf etwa 1750 Metern, wo eine steilere, etwa 100 Meter hohe Felswand folgt (ein Klettersteig der Schwierigkeit A/B). Der Einstieg ist durchaus kletterlastig, weiter oben gibt es zwei Leitern…angenehm – ganz auf die charmant-kärntnerische Art.

Wir waren gut auf das Wetter vorbereitet – eine große Regenjacke für L2 und Z, Regenschutz für die Kraxe, warme Kleidung –, aber der immer dichter werdende Nebel und die Böen haben uns schnell die Lust auf ein Gipfel-Picknick ausgetrieben.

Leno, damals (Juni 2023) noch keine drei Jahre alt, stieg über 300 Höhenmeter selbst – mit großem Stolz und kleinen, entschlossenen Schritten. Bis zur Heukuppe brauchten wir mit den Kindern rund 2 Stunden und 40 Minuten.

Beim Karl-Ludwig-Haus machten wir schließlich eine längere Rast – allerdings nicht im Gastraum, denn damals war das Haus noch geschlossen. Wir aßen im Winterraum unsere mitgebrachten Snacks, stillten die Kleinste und sammelten Kraft für den Abstieg.

→ Update 2025: Das Karl-Ludwig-Haus ist inzwischen wieder geöffnet!

Der Abstieg über den Schlangenweg zum Waxriegelhaus war deutlich angenehmer – griffiger Boden, windgeschützt, und allmählich ließ auch der Regen nach. Dafür brauchten wir etwa 2 Stunden, danach noch 30 Minuten zurück zum Preiner Gscheid.

Unsere Route:

Preiner Gscheid – Reisstalersteig – Heukuppe – Karl-Ludwig-Haus – Schlangenweg – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid

→ ca. 10 km und 960 Höhenmeter

Fazit:

💨 Wind, 🌧️ Regen, 🌫️ Nebel

🥾 ein fordernder Steig

👣 ein fast Dreijähriger, der sich tapfer Höhenmeter erkämpft

Die Gemütlichkeit lag vielleicht nicht in der Aussicht, sondern in den gemeinsam gemeisterten Herausforderungen – und im leisen Atmen der Kinder.

Eine Familienwanderung, windig, neblig und nass – und gerade deshalb unvergesslich.

Dem Novembernebel entkommen – Eine Reise in die Berge

Ein Abenteuerblog von Jet

Reichenau ist bekannt für seine sonnigen Tage, aber selbst hier kann der November seine neblige Seite zeigen. Doch die gute Nachricht: Die Sonne ist oft nur ein paar Höhenmeter entfernt!

Bevor du losziehst, wirf einen Blick auf die Live-Webcam der Rax-Seilbahn – vielleicht baden die Gipfel gerade im Sonnenlicht. Wenn ja, schnapp dir deine Ausrüstung und ab in die Berge! Der einfachste Weg führt mit der Seilbahn nach oben, aber wer es sportlicher mag, kann den Aufstieg auch zu Fuß wagen – die Anstrengung wird mit atemberaubenden Ausblicken belohnt.

Anreise

Ab dem ersten Novemberwochenende fährt der Bus nur noch bis zur Bertha-Heller-Straße. Von hier kannst du den Aufstieg über Griesleiten starten und dem gelben Wegweiser zum Waxriegelhaus folgen. Der Pfad führt dich durch verwunschene Waldwege und breite Forststraßen, immer höher, bis du schließlich den Nebel hinter dir lässt und die klare Bergluft genießt.

(Ein bisschen Extra-Abenteuer

Wer Lust auf mehr hat, kann einen kleinen Umweg über die Siebenbrunnenwiese und den Karlgraben machen. Diese Route ist zwar etwas anstrengender, bietet dafür aber atemberaubende Ausblicke und ein bisschen Abenteuer. Am Ende schließt sich der Kreis wieder beim Waxriegelhaus, wo du dich stärken kannst.)

Stärkung und Entspannung

Im Waxriegelhaus erwartet dich Martin, der gastfreundliche Wirt, mit genau dem Richtigen, um die Energiespeicher wieder aufzufüllen: herzhafte Speisen, erfrischende Getränke und die gemütliche Atmosphäre einer Berghütte. Es gibt kaum etwas Schöneres, als eine wohlverdiente Mahlzeit über den Wolken zu genießen, mit der Sonne im Gesicht und dem Panoramablick vor Augen.

Der Abstieg

Für den Rückweg kannst du den Helenenquelle-Weg nehmen und über den Rettenbachgraben zurück zur Bushaltestelle wandern oder dem direkteren Pfad zurück zum Waxriegelhaus folgen, je nachdem, wie viel Energie noch in den Beinen steckt.

Also, wenn der Novembernebel dir aufs Gemüt schlägt, denk daran – die Sonne ist nicht weg, sie ist nur ein bisschen höher. Viel Spaß beim Wandern! 🌞🗻

Route: Bertha-Heller-Straße – Griesleiten – Waxriegelhaus – Helenenquelle – Rettenbachgraben – Bertha-Heller-Straße

Distanz: 11 km

⏳ Je nach Kondition und Wandergesellschaft haben wir von 2:30 Stunden bis 4 Stunden gebraucht

Höhenmeter: 750 m

Rasante Tanten auf der Rax – Ein Muttertags-Trail

Am Muttertag mal statt gemütlich brunchen, lieber die Rax rocken – genau unser Ding! Gestartet am Parkplatz an der Bundesstraße, Rucksäcke an und ab auf den Rudolfsteig. Nach nur 3 Kilometern hatten wir schon 850 Höhenmeter in den Beinen. Annes Lächeln war in den ausgesetzten Stellen vielleicht nicht immer ganz ehrlich, aber wer kann es ihr verdenken? Die Ausblicke machten es dennoch wert.

Weiter ziemlich steil ging es durch den Wald. Nach rund 4 Kilometern und 1100 Höhenmetern erreichten wir die Gloggnitzer Hütte – Zeit für eine kurze Verschnaufpause und einen wärmenden Hollersaft. 

Der Abstieg sollte weniger fordernd sein, also entschieden wir uns für die rasante Variante: die Forststraße durch das Hirschtal und dann weiter durchs Kleine Höllental.

Insgesamt 17 km mit 1200 Höhenmetern in 4 Stunden (offiziell braucht man allein bis zur Hütte 4:30 Stunden). Ein Muttertag, wie wir ihn lieben: kraftvoll, gemeinsam und mit ordentlich Höhenmetern.

Höllental Parkplatz – Rudolfsteig – Gloggnitzer Hütte – Großer Kesselgraben – Hirschtal – Kleines Höllental (Forststraße) und retour 

Parkplatz: Parkplatz

Morgenkaffee mit Aussicht – Ein Trail-Start in das Wochenende

„Guten Morgen. Zur Vorwarnung: bei uns im gesamten Haus geht seit heute morgen kein Wasser. Hatte noch keinen Kaffee 🤪“ – schrieb uns Anne in der früh.

Für uns war die Sache damit schnell klar: Wir mussten zur Speckbacherhütte, und zwar so schnell wie möglich. Kurz nach 9 Uhr hatten wir dann auch tatsächlich unseren wohlverdienten ersten Kaffee in der Hand – und die Welt war wieder in Ordnung.

Vier Damen, frische Bergluft, ein herrlich sonniger Tag und ein Trail, der uns von Waldschlössl über die Stojerhöhe bis zur Speckbacherhütte und dann weiter über Mayerhöfen nach Reichenau und zurück führte. Unten noch kühl und frisch, oben herrlich warm und sonnig – perfekt zum Durchatmen und Beine auslockern.

Am Ende haben wir auf der letzten Steigung noch einmal Tempo gemacht, damit wir (naja, fast) pünktlich um 10:30 Uhr wieder zu Hause waren, um die Kinder zu übernehmen. So konnte Christian seinen Arbeitstag auch noch rechtzeitig starten.

Ein Traillauf mit fast 14 Kilometern und 740 Höhenmetern in netto 2:20 Stunden – ein gelungener Start in den Samstag.

Route: Waldschlössl – Payerbachgraben – Stojerhöhe – Speckbacherhütte – Mayerhöfen – Reichenau – Waldschlössl 

Höhenmeter statt Blumen – ein Namenstag auf dem Trail

„Machst du uns den Guide für 30 km mit 1500 Höhenmetern und idealerweise drei Mal 500 Meter Anstieg?“ fragte Egon vor ein paar Wochen.

„Klar“, sagte ich. „Wir machen einfach ein, zwei Kaffeepausen – dann hast du deine drei Anstiege.“

“Lass uns die Runde engagiert machen, das Ziel wäre schon, unter 6 Stunden zu bleiben”, fügte Egon noch hinzu.

Challenge accepted.

So einfach war der Plan. Es war überraschend frisch, als ich um 7:15 Uhr vor dem Waldschlössl stand – aber das leichte Kribbeln in den Beinen verriet: heute wird ein besonderer Tag.

Um 8:30 Uhr standen wir bereits nach dem ersten Anstieg (700 HM) oben. Egon grinste zufrieden. Ich gönnte mir 5 Minuten Rast, laut Trainingsplan fast Pflicht. Der Apfelsaft mit heißem Wasser schmeckte an diesem Morgen fast wie ein Festtagsgetränk – danke, Naturfreundehaus Knofeleben!

Seit ich in Österreich lebe, vergesse ich manchmal, dass wir in Ungarn Namenstage feiern. Aber wie könnte man diesen Tag schöner verbringen als mit einem Trailspezialisten, Lauffreund und Motivator wie Egon?

Er war es, der mich – damals noch vor unserem Umzug nach Reichenau – in den Traillauf eingeführt hat, nachdem ich über ihn zum Ultralaufen gefunden hatte. Heute hat er mir wieder etwas Neues gezeigt – wir werden sehen, wie ich mich dabei entwickle: den richtigen Umgang mit Trailstöcken (danke, Anne!) und wie man effizient bergab läuft.

Single-Trails? Ich komme!

Unsere Runde:

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Knofeleben – Krummbachstein – Emmysteig – Waxriegel – Baumgartner – Bodenwiese – Waldburgangerhütte – Waldschlössl.

Am Ende standen 29,7 km und 1770 Höhenmeter auf der Uhr in 5:45 inklusive Pausen – mit (mehr oder weniger) drei schönen, knackigen Anstiegen.

Ein Namenstag-Vormittag mit Aussicht, Apfelsaft, Traillauf, zwei Gipfelkreuzen, vielen Scherzen, neuen Erfahrungen und einem (oder eher zwei) breiten Lächeln. Und mit dem Gefühl, genau dort zu sein, wo man hingehört.

Goldener November am Raxplateau

An einem schönen Novembertag haben wir die Tour Preiner Gscheid – Martinsteig – Heukuppe – Habsburghaus – Preiner Wand – Neue Seehütte – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid gemacht, die insgesamt fast 21 km lang ist und 1500 Höhenmeter (+ und -) umfasst. Wir haben 7 Stunden gebraucht, wobei wir den Aufstieg gemütlich gemacht, oben ein wenig gelaufen und zwei kurze Pausen eingelegt haben. Dies alles ohne Kinder, nur Gina und ich.

Mit dem Auto sind wir zum Preiner Gscheid gefahren, wo wir uns auf einen (für uns) neuen, spannenden Weg gemacht haben. Der Martinsteig erinnert ein wenig an den Gretchensteig. Nach dem Aufstieg zur Heukuppe sind wir weiter zur Habsburghaus gelaufen. Diese war zu dieser Zeit natürlich bereits geschlossen, aber wir haben die Pause auf der Terrasse genossen. Der November-Sonnenschein machte diesen Moment zu etwas ganz Besonderem. Es war einfach traumhaftes Wetter.

Herbstlich leuchtende Wege – Mädelsausflug von Spital am Semmering über die Kampalpe

Während die Jungs ein typisches Männerprogramm machten, gönnten wir vier Frauen uns einen „Mädels-Tag“ – und entdeckten dabei eine für mich ganz neue Route. Mit dem Zug fuhren wir nach Spital am Semmering, von dort ging es zu Fuß und im Laufschritt über den Kampalpe-Grat auf einem langen, abwechslungsreichen Weg zurück nach Payerbach – und schließlich heim ins Waldschlössl.

📍 Route: Spital am Semmering – Kampalpe – Wolfsbergkogel – Gasthaus Polleres – Payerbach – Waldschlössl

Strecke: ca. 24,6 km

Höhenmeter: +1.200 m / -1.400 m

Reine Geh-/Laufzeit: 3 Stunden 40 Minuten im zügigen Tempo

Ein echtes Herbstgeschenk – viel Sonne, raureifbedeckte Wege, kühle Täler und klare Luft. Die Strecke war eine echte Überraschung – der ruhige, wilde Grat der Kampalpe bot grandiose Ausblicke und war angenehm zu begehen. Nach dem Wolfsbergkogel, als unsere Kräfte langsam nachließen, kamen wir genau zur richtigen Zeit beim Gasthaus Polleres an. Dort gönnten wir uns eine kleine Pause bei einer Bambi, und wurden außergewöhnlich herzlich empfangen.

Ein ganz besonderer Tag – nicht nur wegen der Landschaft und der neuen Strecke, sondern vor allem durch die Gesellschaft, die Stille der Berge und das goldene Herbstlicht. Solche Tage erinnern daran, wie vielfältig Auftanken sein kann: mit Bewegung, spannenden Gesprächen und guter Gesellschaft.

Ein Männersonntag als Vatertagsgeschenk – oder Kaffee mit Aussicht

Wie könnte man den Vatertag schöner verbringen als allein mit seinen zwei Söhnen? 😅 Zita hat sich heute früh heldenhaft geopfert und musste ganz allein loslaufen – damit die drei Männer endlich in Ruhe gemeinsam einen Sonntag verbringen konnten. 🙌🏻

Die Jungs haben natürlich dafür gesorgt, dass alle früh wach waren – so konnte Zita schon zeitig starten. Vom Waldschlössl bis nach Kaiserbrunn sind es 8,5 km. Der Weg von Hirschwang führt über den schattigen Wiener Wasserleitungsweg, der sich entlang der Schwarza durch das Höllental schlängelt. Wenn es im Sommer eine ideale Lauf- und Wanderroute gibt, dann diese: Schatten, Bachrauschen, Brücken, frische Luft – was will man mehr?

Na gut, ein Kaffee fehlte noch – aber dafür musste der Berg bezwungen werden. Nach Kaiserbrunn wird der Weg zunehmend steiler und führt mit großartigem Blick auf Rax und Schneeberg hinauf zum Naturfreundehaus Knofeleben. Auf der Terrasse wartete dann endlich der wohlverdiente, lebensrettende Espresso. ☕💚

Zurück ging es auf bekannten Wegen durch die Eng – nach etwa einer Stunde war ich wieder beim Waldschlössl. Danach stand Erholung mit den Jungs auf dem Plan – oder zumindest etwas, das man mit zwei kleinen Kindern so nennen kann. 😅

📍 Route: Waldschlössl – Hirschwang – Wasserleitungsweg – Kaiserbrunn – Miesleitensteig – Knofeleben – Mitterberggraben – Eng – Mariensteig – Waldschlössl

📏 Distanz: ca. 20 km

⛰️ Höhenmeter: 920 m

🕒 Dauer: ca. 3:30 h (nennen wir es Traillauf oder jedenfalls Speedhiking, inkl. Kaffeepause)

Preiner Gscheid – Gretchensteig – Karl-Ludwig-Haus – Neue Seehütte – Göbl Kühn Steig – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid

Es amüsiert mich immer wieder, wenn ungarische Wanderer glauben, sie wären hier oben ganz unter sich:
„Na klar, meine Kinder schlafen im Auto, aber bei diesen Österreichern scheint das anders zu laufen.”

Aber mal von Anfang an. Ich schulde euch diesen Bericht eigentlich schon seit zwei Monaten, aber jetzt, wo morgen die nächsten Gäste zum Rax-Wandern kommen, habe ich endlich die Motivation gefunden, ihn zu schreiben.

Als Zsófi uns im Juni besuchte, wollten wir ihr unbedingt eine etwas knackigere Rax-Tour bieten – für die Erinnerungskiste, sozusagen. 😉

Also starteten wir an einem sonnigen Juni-Morgen (Zsófi + L) bzw. am späten Vormittag (Zita + L2) und spazierten zur Bahnstation in Payerbach. Von dort nahmen wir den Bus zum Preiner Gscheid, wo unsere Wanderung eine halbe Stunde später begann. (Wer den Fahrplan entschlüsseln kann, bekommt übrigens 10 % Rabatt auf die nächste Buchung: Fahrplan).

Der untere Teil des Weges ist sowohl beim Reisstalersteig als auch beim Gretchensteig identisch und führt fast bis zur Reisstalerhütte. Kurz vor der Hütte zweigt ein steiler Pfad nach oben ab, der großartige Ausblicke bietet, bis man wieder in den Wald eintaucht. Zsófi und L machten hier eine kurze Pause, also zog ich mit L2 (Team „Alles für den ruhigen Mittagsschlaf”) ein bisschen vor. Dieser Abschnitt führt schließlich zum eigentlichen Gretchensteig. Direkt darunter liegt ein kleiner Steinschlagbereich – in meinen Augen eine größere Herausforderung als die eigentliche, gesicherte Kletterpassage, aber das muss wohl jeder selbst entscheiden.

„Was zum… da vorne ist ein Kind!”
„Hey, das ist eine Frau! Wo ist denn ihr Mann?! Bestimmt zu Hause beim Rasenmähen.”
„Ach, die schafft das eh nicht. Wir hatten schon Mühe, hier runterzukommen. Da muss es doch noch einen anderen Weg geben.”
„Na klar, meine Kinder schlafen im Auto, aber bei diesen Österreichern scheint das anders zu laufen.”

Da die ungarische Gruppe (komplett ausgerüstet für den Klettersteig) recht langsam in dem für sie „schwierigen” Gelände abstieg, hatte ich genügend Zeit, diese Sprüche der österreichischen Wanderin neben mir zu übersetzen – die die steile Passage übrigens als „echt kein Problem” bezeichnete. Wir hatten jedenfalls unseren Spaß. 😉 Diese Geschichte ist auf jeden Fall ein gutes Beispiel dafür, dass jeder einen Bergabschnitt anders erlebt und dass derselbe Weg für jeden eine ganz andere Herausforderung darstellen kann – je nachdem, wie man sich darauf vorbereitet.

Oben angekommen, verzichteten wir auf eine Pause im Karl-Ludwig-Haus und liefen direkt weiter zur Neuen Seehütte. Eine halbe Stunde vorher mussten wir allerdings eine Mittagspause (L2) auf einem Berghang einlegen, bevor es auf einem steileren Pfad weiter nach unten ging – belohnt mit einem fantastischen, glutenfreien und veganen Linseneintopf.

Danach überraschte uns der Juni noch mit einem kurzen Hagelschauer (ja, so lieben wir dich, Juni), bevor wir uns am Waxriegelhaus wieder mit Zsófi und L zusammentaten. Gemeinsam schafften wir es gerade noch rechtzeitig zum letzten Bus.

Fazit: Insgesamt etwa 12 km, rund 900 Höhenmeter im Auf- und Abstieg, und mit L2 brauchten wir netto 5 Stunden – plus drei Pausen. Als kleines Trostpflaster für den Hagel gab es zum Abschluss noch einen Regenbogen. 🌈

Preiner Gscheid – Gretchensteig – Karl-Ludwig-Haus – Neue Seehütte – Göbl Kühn Steig – Waxriegelhaus – Preiner Gscheid

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Naturfreundehaus auf der Knofeleben und zurück

Wenn wir keine Lust haben den Tag zu planen…

…dann gehen wir einfach Richtung Westen los.

Bei der zweiten Kreuzung nehmen wir die mittlere Straße Richtung Talhof und dann den zweiten Waldweg rechts, der zum Naturfreundehaus Knofeleben hinauf führt. Heute brauchen kein großes Gepäck zu packen, wir wissen, dass wir in maximal 2 Stunden hinaufkommen und uns das Kochen an diesem Tag sparen können. Das von Marco geführte Naturfreundehaus gehört zu den Restaurants, wo wir beide eine größere Auswahl haben: praktisch alle Speisen sind glutenfrei und es gibt immer mehr vegane Optionen. Das heutige Menü bestand aus einer Kürbissuppe (L2, Ch und Z), Kartoffelgulasch mit Bohnen (L1, L2, Z) und Heidelbeerstrudel für Christian und L1 (ok, ok, Z bekam einen Hafermilchkaffee, wie Marco es ausdrückte, extra für Frau Waldschlössl🤭). 

Sowohl bergauf, als auch bergab haben wir heute ca. 1:45 Stunden gebraucht. Wobei L1 heute bergab bis auf eine ca. 500 m Strecke alleine gegangen ist. (Bergauf hat sich L1 meistens tragen lassen oder war relativ langsam unterwegs, so dass die Jungs (Ch und L1) erst 20 Minuten später ankamen, aber immerhin hatten wir dann schon einen Tisch).

Waldschlössl – Mariensteig – Eng – Naturfreundehaus auf der Knofeleben und zurück

Insgesamt ca. 11,75 km, 730 HM. 

🏔 Eine nicht ganz alltägliche Schneeberg-Wanderung mit einem drei Monate alten Baby

Wie plant man einen Wandertag mit Babytrage und möglichst wenig Gepäck?

Ganz einfach: Zuerst schreibt man eine Liste mit den wichtigsten Dingen. Dann geht man los – und lässt die Liste zu Hause. Ab diesem Moment braucht man eigentlich nur noch eins: Improvisation. (Was manchmal sehr konkrete Formen annimmt – zum Beispiel auf dem Schnee runterrutschen. Ohne Rodel. Aber dazu später mehr.)

8:05 Uhr, ca. 200 Meter vom Waldschlössl entfernt, fragte mich unsere Nachbarin Regina:

– „Gehst du heute zum Marco hoch?“

Und ich wusste nicht mal, ob wir es überhaupt bis zum Naturfreundehaus Knofeleben schaffen würden.

Die Route? Ein Sonntagsklassiker: Eng, dann statt Mitterberggraben, rechts in den Lackabodengraben, weiter auf dem Weg Richtung Krummbachstein. Am Krummbachsattel kam dann die Entscheidung:

➡️ Weiter Richtung Schneeberg?

Oder

☀️ gemütlich beim Knofeleben bleiben, Pause machen, essen?

Nun ja:

👶 Das Kind schlief.

🌞 Die Sonne schien.

🌡 Die Temperatur war angenehm.

🕙 Und es war erst 10:00 Uhr.

Also gingen wir weiter.

Bei der Ruine Baumgartnerhaus (10:45) wurde L2 wach. Wir suchten uns einen geschützten Platz im Halbschatten und machten eine kleine Jause (🤱🏼).

15 Minuten später der nächste Stopp – L2 war noch nicht ganz zufrieden (🤱🏼).

Da ich nicht genau wusste, ob die letzte Zahnradbahn wirklich um 15:15 Uhr fährt, war Nachdenken keine Option. Wir mussten weiter.

Der nächste Abschnitt war ziemlich steil und steinig – L2 fand das alles andere als unterhaltsam. Aber nach fünf Minuten sanftem Protest entschied er sich doch fürs Weiterschlafen. Punkt 12:00 Uhr waren wir oben. Und ich war ehrlich gesagt einfach nur froh, dass wir diesen Abschnitt hinter uns hatten.

Danach kam „nur noch“ ein gemütlicher Spaziergang bis zum Klosterwappen (13:05). Wirklich gemütlich. Bis unterhalb der Fischerhütte plötzlich ein kleines Schnee- (oder eher Eis-)feld auftauchte. Und L2 aufwachte. Und sehr deutlich machte, dass er eigentlich lieber schlafen würde. Aber da standen ein paar Schaulustige herum, der Weg war rutschig, und ich wollte einfach nicht mehr herumtrödeln – also fiel die Entscheidung schnell: Popo in den Schnee, Seil in die Hand – und runter. Also ich rutschte. Auf dem Hintern. L2 schrie. Zwei Minuten später: wieder eingeschlafen. Gewonnen.

Alle geplanten Pausenorte (Damböckhaus, Fischerhütte, nochmals Damböckhaus) ließen wir aus – L2 schlief einfach zu tief. Und plötzlich waren wir um 14:05 Uhr bei der Endstation der Schneebergbahn. In der Zahnradbahn ahnte niemand, dass wir nicht nur vom Klosterwappen kamen – sondern mit Trage und zu Fuß den ganzen Weg aus Reichenau. 15:00 Uhr warteten wir schon in Puchberg auf den Schienenersatzverkehr.

Ich würde gerne sagen, dass der Spaziergang von Payerbach zurück zum Waldschlössl der krönende Abschluss des Tages war – aber ehrlich gesagt: Die letzten 90 Höhenmeter fühlten sich drei Monate nach der Geburt eher nach Krabbeln und innerlichem Mantra an. L2? Der war wieder zufrieden eingeschlafen.

📍 Route:

Waldschlössl – Eng – Lackabodengraben – Krummbachsattel – Klosterwappen – Fischerhütte – Damböckhaus – Hochschneeberg Bergbahnhof

📏 16,7 km

📈 1.650 m Aufstieg

📉 400 m Abstieg

🕒 6 Stunden, inkl. zwei Pausen

👶 1 Baby in der Trage vorne, Rucksack hinten

🎒 0 Rodel

😅 1 Rutsch auf dem Popo

❤️ 100% Erinnerung

Novemberwanderung auf den Krummbachstein – oder: Süße Last 🥾🤰🍂

Das Schöne an den Wanderungen rund ums Waldschlössl ist, dass selbst ein vertrautes Ziel ganz neue Seiten zeigen kann, wenn man es aus einer anderen Richtung angeht. Auch diesmal war das Naturfreundehaus Knofeleben unser Ziel – allerdings auf einem ungewohnten Weg.

Ich weiß nicht, wie gut diejenigen, die sagen, Bewegung sei auch in der Schwangerschaft empfehlenswert, Christian kennen 😄 – aber eines ist sicher: Langweilig wird es mit ihm nie. Auch diese Tour begann eigentlich nur als ein gemütlicher Spaziergang (wir wollten ja nicht gleich auf den Rax-Gipfel 🏔️).

Wir starteten wie gewohnt beim Waldschlössl und wanderten Richtung Lackabodengraben. Der Weg steigt angenehm und stetig an. Oben angekommen bogen wir jedoch nicht wie üblich nach links Richtung Knofeleben ab, sondern gingen geradeaus weiter auf dem rot-gelb-roten Weg bis zum Gipfel des Krummbachstein. Diese Route ist mit ca. 4 km zwar länger als die steilere Alternative (2 km), dafür aber deutlich sanfter – und oben erwartete uns sogar ein Hauch von Schnee ❄️.

Die Sonne ☀️ begleitete uns den ganzen Tag, und – eine seltene Ausnahme – am Gipfel wehte kein stürmischer Wind. So konnten wir den Herbst in all seinen Farben und seiner Stille genießen 🍁🍃.

An diesem Tag trat ich in den 7. Schwangerschaftsmonat 🤰 ein – und wie sich später herausstellte, war das meine letzte längere Wanderung mit L2 im Bauch. (Danach schafften wir es nur noch bis Knofeleben.)

Hinunter wählten wir den steileren Weg in Richtung Knofeleben. Diese Variante würde ich während der Schwangerschaft nicht empfehlen 😅 – aber mit einer Pause am Haus (🍽️🍽️🍽️ und Kinderparadies: Motorsäge, Zug 🚂, kleine Autos 🚗, Spielplatz…) war es dann doch ganz angenehm.

Von dort ging es über die Traktorspur hinunter Richtung Eng – ein bequemer und flacher Weg, auf dem sogar Leno Lust aufs Laufen bekam 🏃. Und wie! Die ersten 4 km rannte er mit uns mit – und wartete manchmal sogar auf mich, was ich sehr zu schätzen wusste ❤️.

📍 Route: Waldschlössl – Lackabodengraben – Krummbachstein – Naturfreundehaus Knofeleben – Eng – Mariensteig – Waldschlössl

📏 Distanz: 19 km

⛰️ Höhenmeter: 1100 m

⏱️ Zeit: Aufstieg ca. 4 Stunden, Abstieg (inkl. Pausen) ca. 2 Stunden

Video: hier klicken

Zwei Herzschläge auf den Spuren der Semmeringbahn

Schon seit dem letzten Sommer ließ mich dieser kleine Halbmarathon nicht mehr los – bislang kannte ich ihn nur von der Karte, als Traum in meinem Kopf. Dank Nana konnte ich ihn nun verwirklichen. Einige Kilometer habe ich ausgelassen, da ich diese Abschnitte bereits kannte, aber es war dennoch perfekt für einen Samstagvormittag – passend zu Lenos Mittagsschlaf – und mit fünf Monaten Schwangerschaft auch genau richtig. 

Die Züge nach Semmering fahren alle zwei Stunden, sodass ich morgens noch einige Dinge zu Hause erledigen und ein wenig spielen konnte. Um 9:57 Uhr verließ ich das Haus und wärmte mich mit etwa 700 Metern Joggen bis zum ersten Gleis auf.

Den Abschnitt Semmering–Wolfsbergkogel kannte ich bereits, daher startete ich diesmal vom Bahnhof Wolfsbergkogel. Aus demselben Grund ließ ich auch den Doppelreiter-Aussichtspunkt aus, aber beide Orte kann ich jedem, der zum ersten Mal hier ist, wärmstens empfehlen.

Der Bahnwanderweg folgt der berühmten Semmeringbahn, die seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Unterwegs bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Region Semmering-Rax-Schneeberg und die berühmten Viadukte.

Vom Bahnhof Wolfsbergkogel aus passierte ich das alte Kurhaus Semmering – erbaut 1909, heute noch mit besonderem Flair – und steuerte den 20-Schilling-Blick an. Von dort sind alle umliegenden Berge und Gipfel gut sichtbar: von links nach rechts die Rax (Heukuppe, Predigtstuhl, Jakobskogel), der Kreuzberg, der Schneeberg (Klosterwappen), der Krummbachstein und der Gahns.

Obwohl es einen kürzeren Weg nach Breitenstein gibt, wählte ich diesmal die längere und landschaftlich reizvollere Route. Nach etwa 2,8 km gibt es einen kleinen Erfrischungspunkt (Labestation), und unterwegs passiert man auch das Ghega-Museum, das das Werk von Carl von Ghega, dem Visionär der Semmeringbahn, präsentiert. Nach dem Museum bog ich links ab und näherte mich der Speckbacherhütte über Orthof.

Hier kommt der einzige spürbare Anstieg der Tour: etwa 400 Meter bergauf, aber dafür erwarten einen wunderschöne Waldpfade und Ruhe.

Bei der Speckbacherhütte gönnte ich mir einen wohlverdienten Kaffee – die Sonne schien durch die Baumkronen, es war still und friedlich. Von dort joggte ich nur noch hinunter: über die Stojerhöhe nach Payerbach, wo mich ein kurzer Regenschauer erwischte. Noch ein letzter Anstieg unter der Eisenbahnüberführung, den Hügel hinauf, und ich war pünktlich zu Hause: Leno wachte gerade auf.

Route: Wolfsbergkogel – 20-Schilling-Blick – Orthof – Speckbacherhütte – Stojerhöhe – Payerbach – Waldschlössl

Distanz: 17,74 km

Höhenmeter: +650 m / –970 m

Zeit: Netto 3 Stunden, Tempo: „schwangeres“ langsames Trailrunning

Wo alles begann – vom Waldschlössl auf den Gipfel des Schneebergs 🏔️🏃🏼

Es ist jetzt schon über drei Jahre her, dass wir das Projekt Waldschlössl gestartet haben, und seither war ich (Christian) nicht mehr am Schneeberg – obwohl das Waldschlössl vom Schwarzatal aus gesehen eigentlich am Hang des Schneebergs liegt. In den ersten Jahren, als wir noch nicht im Waldschlössl gewohnt haben, war ich sowieso kaum wandern und kam nur zum Arbeiten auf die Baustelle.

Erst als wir dann ins Schneedörfl gezogen sind, kehrten die Bergtouren langsam in unser Leben zurück – aber diese führten meist auf die Rax oder maximal auf „unserer Seite“ bis zum Krummbachstein.

Und trotzdem hat mich der Gedanke immer wieder heimgesucht. Oft werde ich gefragt, wie ich überhaupt auf das Waldschlössl-Projekt gekommen bin – und dann erzähle ich von meinen früheren Touren: von Puchberg rauf auf den Schneeberg und dann über die Eng wieder runter zum Bahnhof Payerbach-Reichenau – vorbei am Waldschlössl. Am Ende solcher Touren kam oft der Gedanke: „Hier müsste man wohnen.“ Mit der Zeit mischten sich Wehmut und ein gewisser Ehrgeiz dazu – und das hat mich letztlich motiviert, den Schneeberg nach Jahren wieder anzugehen.

Zita hat sich netterweise bereit erklärt, am Sonntag den Kinderdienst zu übernehmen – also bin ich frühmorgens um 6:05 losmarschiert. Im Tal hob sich gerade der Nebel, es war noch etwas feucht von der Nacht, aber das Wetter war ansonsten perfekt für eine Bergtour.

Ich kam gut voran, war um 7:09 bereits auf der Knofeleben und stieg direkt weiter auf den Krummbachstein (7:43 oben), kurze Pause, dann runter zum Krummbachsattel und über den Emmysteig hinauf zur Halbschuhtouristenautobahn – dem breiten Weg von der Bergstation der Schneebergbahn bis zur Fischerhütte.

Dort traf ich die ersten Wanderer, aber immerhin kann man auf dieser „Autobahn“ wieder ein Stück joggen, bevor der direkte Anstieg zum Klosterwappen beginnt.

Um 9:21 war ich oben – am höchsten Punkt des Schneebergs. Ich aß meine Semmel, genoss die Stille am Gipfel (und dass noch so wenige Leute da waren), und nach 10 Minuten Pause ging es auch schon wieder talwärts.

Bis zum Krummbachsattel nahm ich denselben Weg, dann ließ ich mir den Krummbachstein diesmal aus, und lief stattdessen über das Alpleck, den Lackabodengraben und die Eng – fast in einem Zug – zurück nach Hause.

Punkt 11:29 war ich wieder beim Waldschlössl – rechtzeitig zum warmen Mittagessen. Danke, Zita 😉

📍 Route: Waldschlössl – Knofeleben – Krummbachstein – Krummbachsattel – Emmysteig – Klosterwappen – Krummbachsattel – Alpleck – Lackabodengraben – Eng – Waldschlössl

📏 Distanz: 26 km

⬆️ Höhenmeter: ca. 1800 m

⏱️ Dauer: Aufstieg 3:15 h, Gipfelpause 10 min, Abstieg 2:05 h🏃‍♂️ (Traillauf, wenn daheim die schwangere Frau mit Kleinkind und Mittagessen wartet)

Sturm, Schneeregen und eine Burgruine – Familienabenteuer à la Waldschlössl

Am Wochenende herrschte mal wieder das „klassische“ Schneedörfl-Wetter: Sturm, Niesel- bzw. Schneeregen und konstante 3 Grad – also perfekt für ein kleines Familienprogramm!

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GESPERRT BIS 2028 Waldschlössl – Jagdsteig – Mittagstein – Waldburgangerhütte – Eng – Waldschlössl

Irgendwo unter dem Mittagstein hab ich dann aufgehört zu fotografieren. Ungefähr gleichzeitig damit hab ich zwei Entscheidungen getroffen: ich werde mir bald Tourenschuhe kaufen und ich brauche Stöcke. Chris fand die Strecke (6 Wochen nach seinem doppelten Bänderriss und der OP) übrigens angenehm. Ich fand den Weg – wie soll ich sagen – einfach abenteuerlich.

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Waldschlössl – Stojerhöhe – Speckbacherhütte – Kreuzberg – Payerbachgraben – Waldschlössl

Rasante Tanten unterwegs 

Kalt ist es geworden – sagte Anne, wie wir gerade oben bei der Speckbacherhütte angekommen sind. Und geregnet hat es auch

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Waldschlössl – Naturfreundehaus Knofeleben – Waldschlössl

Was macht man am Muttertag mit einer tollen Mutter, die sich die meiste Zeit allein um unseren Nachwuchs kümmert? Man führt sie aus! Und nachdem Restaurants derzeit coronabedingt geschlossen sind, haben Leno und ich unsere Zita zu einer Wanderung ausgeführt.

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